Grüße von Lotta
Liebe PHU-Fans, jetzt ist meine Zaubermaus schon weit über ein Jahr bei uns.
Da wird es ja mal Zeit, dass sie aus ihrem neuen Leben berichtet: Hallo Leute, am besten ich fang mal ganz von vorne an:
Da kommt doch manchmal dieses komische, große, weiße, brummende Ding ins Tierheim gerollt und immer wenn das passiert, ist dort ein Riesenaufruhr. „Das bringt uns Hunde in ein neues Leben“ heißt es und „Jeder, der dort einsteigen darf, hat das große Los gezogen!“
Eines Tages im Juli durfte doch tatsächlich ICH mit fahren. Aber ganz ganz ehrlich, ich hatte schreckliche Angst in dem brummenden Ding.
Als es endlich anhielt, machte ein Mensch meine Box auf, holte mich heraus und legte mich einem anderen Menschen in den Arm. Ich hab mich ganz steif gemacht und möglichst nicht bewegt, so sehr hab ich mich gefürchtet.
Aber ich konnte spüren, dass der neue Mensch ganz viel Liebe und Freude ausströmte. „Du liebe Güte“ sagte der Mensch „was für ein dickes Tier! …. und stiiiiinken tut die!!!“, aber komischerweise lachte sie dabei und schien das gar nicht schlimm zu finden.
Nach einer weiteren Fahrt mit einem anderen Brummding sind wir dann in meinem zu Hause angekommen.
MEIN ZU HAUSE! Ich habe nämlich jetzt ein eigenes! Fast für mich allein! Ich, die Anasztàzia aus Szentes, die keiner mehr haben wollte und jeder fort jagte!
Aber am Anfang fand ich das zu Hause ganz schön gruselig. Mein Mensch, der übrigens „Frauchen“ heißt, legte mich in ein Ding namens „Körbchen“ und da erstarrte ich vor lauter Schreck für die nächsten Stunden.
Ich hab mich nur getraut, den Kopf aus dem Körbchen zu hängen und ein wenig Wasser zu trinken und dem leckeren Fresschen, das Frauchen mir hinstellte, konnte ich auch nicht widerstehen. Dem schwarzen Hundekumpel, der neugierig um mein Körbchen schlich, habe ich erst einmal die Zähne gezeigt.
Konnte ja nicht wissen, dass der ein echt Netter ist und bald mein bester Freund werden würde. Tja Leute, was soll ich sagen, ich heiße jetzt Lotta.
Manchmal nennt Frauchen mich aber auch „Kasperkopp“, aber ich weiß gaaaar nicht wieso…. Und ich habe eine Menge neuer Dinge gelernt. Dass Hände superschön streicheln können; dass es jeden Tag dieses tolle Fresschen gibt und ich nicht mehr darum kämpfen muss; dass ich andere Hunde gar nicht immer wegknurren muss; dass ich mich vor den Brummdingern auf der Straße nicht zu fürchten brauche; dass Menschen nicht mehr nach mir treten und wie sich Gras unter meinen Pfoten anfühlt.
Überhaupt ist Gassi gehen inzwischen einfach das Größte! Dann flitze ich wie ein Wirbelwind über die Wiesen, jage die Enten in den Teich oder die Krähen in die Luft und wenn Frauchen mich ruft, bin ich wie der Blitz an ihrer Seite, denn dann wandert immer was Leckeres in mein Schnäuzchen und ich freue mir ein Loch in den Bauch, weil ich dann immer ganz doll gelobt werde.
Ich bin jetzt ein geliebter Familienhund, meinen schwarzen Hundekumpel Flori finde ich total klasse und mein Frauchen sagt, ich wäre eine Streberin und ganz bestimmt keine 9 Jahre alt.
Ich wünsche mir, dass noch ganz viele meiner Freunde in Kecskemét in den großen weißen Transporter steigen dürfen und auch eigene Menschen, ein eigenes Körbchen und ein neues tolles Leben bekommen.
Danke, liebe Pfotenengel für mein neues Leben!
Eure Lotta
P.S. von Frauchen: Lotta wird von Tag zu Tag mutiger und gelassener.
Sicherlich hat sie noch einige Ängste und ist in manchen Situationen schreckhaft bis panisch, aber sie hat eine große Portion Border-Terrier-Gene und das sind mutige und tapfere Hunde.
Kurz vor Weihnachten wurden ihr Mammatumore entfernt und diese OP hat die Kleine bravourös hinter sich gebracht. Sie ist nun kein „dickes Tier“ mehr, mit gutem Futter und viel Bewegung hat sie ordentlich abgespeckt und nach einem Frisörbesuch kam unter all dem Fell ein ganz zarter neuer Hund zum Vorschein.