Hundewelpen, Kitten und ....
Liebe Tierfreunde,
auch im Juni hat sich im Tierheim in Kecskemét wieder so einiges getan.
Besonders herzig sind ja immer die Tierbabys, und davon haben wir grad eine ganze Kollektion - teils im Pappkarton vor´s Tor gestellt, teils im Strohlager gefunden. Ja, tatsächlich , das Strohlager hat sich eine Katzenmutti als passenden Ort auserkoren, dort ihre 5 Katzenbabys zur Welt zu bringen.
Drei schwarze, ein schwarz-weißes und ein getigertes Kätzchen saßen dann verlassen im großen Strohhaufen, wo sie von den Tierheimmitarbeitern gefunden wurden.
Warum die Mutter sie verlassen hat? Ein großes Rätsel. Vielleicht wurde sie überfahren oder erlitt ein anderes schlimmes Schicksal. Freiwillig hat sie jedenfalls die Kätzchen nicht allein gelassen.
Aber die 5 kleinen Rabauken sind fröhlich und mopsfidel, sie sind jetzt 3 – 4 Wochen alt und verputzen mit großem Appetit dreimal täglich ihr Dosenfutter.
Sie sind bereits gechipt und werden, sobald sie alt genug sind, auch geimpft und warten nun auf die Chance, ihr abenteuerlich begonnenes Leben bei einer katzenfreundlichen Familie weiterleben zu dürfen.
Die Sache mit dem Karton war ebenfalls kein Witz. Es ist zwar unglaublich, wie sich die Leute aus der Verantwortung stehlen, indem sie ihre Tiere einfach beim Tierheim vor´s Tor packen – aber immerhin Tierheim und nicht „entsorgen“.
Es ist der Phantasie des Lesers überlassen, sich das „Entsorgen“ vorzustellen. Schön ist es bestimmt nicht. Doch dieses Los blieb den sieben Hundebabys erspart, die wir in einem Karton vor dem Tor des Tierheims fanden.
Die fünf Hundemädchen und ihre zwei kleinen Brüderchen waren erst etwa zwei Tage alt und mussten alle drei Stunden gefüttert werden – mit dem Fläschchen, versteht sich.
Dieser aufopferungsvollen Aufgabe haben sich die Tierheimmitarbeiter reihum gestellt, die Babys entwickelten sich prächtig und sind nun etwa drei Wochen alt.
Im Moment ähneln sie noch eher kugelrunden, tapsigen Meerschweinchen, aber man kann schon sehen, dass es einmal wahre Schönheiten werden: schwarzbraun, teils mit wunderschöner Tigerzeichnung und einige mit sehr ansprechenden Masken im noch etwas verknautschten Babygesichtchen.
Alle 5 Stunden ist nun die Fütterungszeit, und die Mitarbeiterin kann – obwohl sie beidhändig mit den Babyfläschchen hantiert (ja, das ist Können!) - kaum schnell genug das Futter beischaffen. So wachsen und gedeihen auch diese putzmunteren Kerlchen in bester Obhut.
Mit etwa drei Monaten schon ein wenig älter, aber immer noch zu den niedlichen Tierkindern zählend sind die vier Musketiere, die seit kurzem in der Außenanlage herumtollen.
Ein schwarzweißes und drei rein weiße Pelzknäuel wurden in Szentes, einer Kleinstadt unweit von Kecskemét, auf der Straße aufgelesen. Lebhaft, verspielt und völlig unkompliziert präsentieren sie sich fröhlich den Besuchern.
Anders liegt der Fall bei Baltazar.
Er wurde auch erst vor einer Woche auf der Straße aufgegriffen, aber leider treffen auf ihn die Adjektive süß, niedlich und verspielt eher nicht zu. Baltazar hat vor allem eines: Angst. Er sitzt im Resozialisierungsgehege und lernt nun langsam, dass die Hand eines Menschen nicht nur Prügel, sondern auch Futter bereithalten kann.
Er ist ein wunderschöner mittelgroßer Mischling, etwa 4 bis 5 Jahre alt, vermutlich Schäferhund/Terriermix. Seine Jacke ist überwiegend hellbraun, mit feiner Pfeffer-und-Salz-Zeichnung und schwarzen Akzenten. Die übergroßen Ohren können interessiert zu wahren Radarschirmen aufgerichtet werden, der Blick ist abwartend, aber nicht ablehnend.
Es ist bestimmt noch ein weiter Weg, bis Baltazar lernt, zu überwinden, was ihm angetan wurde, doch da seine Grundhaltung liebenswert und aufgeschlossen ist, hat er gute Chancen, eines Tages die Schrecken hinter sich lassen zu können und irgendwo einen Herrn oder eine Familie zu finden, die ein solches Juwel zu schätzen weiß.
Das waren die Neuigkeiten im Juni! Und immer neugierig bleiben: schon bald kommen neue Nachrichten von unserem Tierheim in Kecskemét!
Ihr/euer Pfotenhilfe-Ungarn-Team