Otto
Es gibt noch so viele Ottos in unserem TH – trauen Sie sich!
Dieser Bericht ist für alle, die sich überlegen einen (weiteren) Hund aufzunehmen!
Wir, das sind Thorsten und ich, sind am Samstag ganz zeitig losgefahren um unseren Otto an einer Raststätte an der A3 nahe Straubing zu übernehmen. Damit uns auch ja kein Stau, Hochwasser oder sonstiges Unbill am pünktlichen Erscheinen hindert, haben wir einen ordentlichen Puffer eingebaut und waren fast 1 ½ Stunden zu früh da. Den Stau hatten dafür die anderen und Otto kam mit knapp 2 ¼ Stunden Verspätung an. Wir hatten also fast 4 Stunden Zeit um uns noch mal so richtig in Vorfreude zu üben. Trotzdem haben wir nun eine Ahnung wie sich ein ausgesetzter Hund an einer Autobahnraststätte fühlen muss. Hätten wir da schon gewusst, dass das die letzten ruhigen Momente an diesem Wochenende waren….
Otto kam, stieg aus, sah uns und war augenblicklich zu Hause. Auf der Heimfahrt drehte er sich zweimal in der Box, rollte sich zusammen und schlief. Oh was für ein cooler, ruhiger, netter Hund, dachten wir da noch!! Da wussten wir es noch nicht besser!
Die Zusammenführung mit Szörös und Morcos war unspektakulär. Szörös hat erwartungsgemäß kurz gegrantelt und dem Morcos war der Otto wurscht. Und schon liefen sie zusammen. Wir sind dann noch auf den Hundeplatz um sie zusammen ohne Leine toben zu lassen und die drei benahmen sich wie die besten alten Kumpel. Kaninchenköttel kann man schließlich auch zu dritt suchen. Die erste Hürde war genommen.
Zu Hause angekommen marschierten wir durch den Garten (da hat es ganz kurz gescheppert, weil Otto sich an den Szörös wanzte) und drinnen haben wir die Miezekatzen begrüßt. Es brauchte nur 3 Ohrfeigen vom Murpi und zwei vom Bären und Otto wusste, dass die beiden Kater „tabu“ sind. Tja, inzwischen denkt Otto sowieso sein zweiter Name sei „tabu“!
Beim ersten Toben durch den Garten stellten wir fest, dass Otto durch die Gartenzaunstäbe passt. Bei Szörös war das nie ein Thema!! (Merken: Hasendraht besorgen!). Das gleiche gilt für die Holzkonstellation mit der „Katzenklappe“ an der Terrassentüre. (Merken: Irgend etwas einfallen lassen, und zwar schnell!). Todmüde fielen wir um ½ 11 ins Bett. Otto in der Mitte, damit ihm nichts Doofes einfällt. (Natürlich ein ganz großer Fehler!) Der Knabe streckte alle viere in die Luft und fing augenblicklich an zu schnarchen wie ein Walross (ein sehr Großes! Merken: Klangvolumen recherchieren…).
Das ging bis ½ 3 morgens gut, da erwachte das Monster zu neuem Leben, freute sich über den grünen Klee, dass er sich die Familie nun real geträumt hat und fing an Waka Waka (für die Hundeschulinsider) im Wasserbett zu tanzen, löste dabei einen mittelschweren Tsunami aus, stürzte kopfüber aus dem Bett und landete auf dem schlafenden Morcos. Da war es erstmals vorbei mit der ersehnten Nachtruhe. Als die Disziplin wieder hergestellt war wiederholte sich obiges Spielchen. Beine in die Luft und schnarchen. Dieses Mal klappte es bis 5 Uhr morgens. Wiederholung von ½ 3, nur dass er dieses Mal auf den Szörös fiel….
Wir waren am Sonntag dann auch schon ziemlich früh auf und stellten fest, dass Otto es irgendwie geschafft hat während des Schnarchens unsere Bettdecke aufzufressen!
Habe ich bereits erwähnt, dass ich in den 25 Jahren mit eigenen Hunden nie einen Welpen aufzog? Otto sollte doch 2007 (geschätzt) geboren sein. Nun, in seinem Ausweis wurde das Geburtsjahr nach seinem letzten Tierarztbesuch noch im Tierheim bereits auf 2010 korrigiert. Ich denke jedoch, dass der Zausel noch keine 2 Jahre alt ist. Und benehmen tut er sich noch viel jünger…
Immerhin schafft er es zwischendurch mal ein 2 stündiges Nickerchen einzulegen.
Durch die erste Nacht vorgewarnt sind wir gestern mit Verstärkung ins Bett gegangen. Uns hat ein Stoffkrokodil begleitet, das heute Morgen ziemlich malträtiert aussah, aber die restliche Bettdecke war trocken und unzerkaut. Man muss sich halt daran gewöhnen nachts auch mal ein Krokodil ins Gesicht geschleudert zu bekommen und auch bei Wellengang im Wasserbett zu schlafen!
Aber immerhin ist Otto auf den Schlag stubenrein und ein äußerst freundliches Kerlchen. Und Szörös kann mit ihm so richtig ungarisch spielen ( nichts für schwache Nerven! ) und die beiden können gar nicht genug bekommen und wirken richtig glücklich.
Wir sind schon richtig verliebt in unseren „Neuen“ und froh, dass es mit Szörös, Morcos, Murpi und Bärchen so toll klappt, auch wenn ich Renates warnende Worte: Drei sind einer zuviel! erst jetzt so richtig verstehe!!!
Update ein paar Tage später:
Otto ist ganz und gar angekommen. Er liebt seine Hundekumpels heiß und innig und ist noch immer ganz lieb zu den Katern. Und er verzaubert einfach alle, die ihn sehen.
Am Montag ließ er mich am Telearbeitsplatz brav arbeiten. Am Dienstag nahm ich ihn mit nach München ins Büro (große Ausnahme!). Er wartete während einer Besprechung in seiner Box im Auto und benahm sich sowohl dort, als auch im Büro vorbildlich. Autofahren ist für ihn gar kein Thema.
Gestern ließ ich die drei erstmals für 2 Stunden allein zu Hause und hoffte dass sie nicht streiten, die Miezen in Ruhe lassen, meine Nachbarn noch mit mir reden und ich meine Wohnung noch erkenne wenn ich zurückkomme.
Als ich Richtung Eingang ging staunte ich nicht schlecht, als ich sah, dass Szörös das Katzengitter mit Gewalt heraus gerissen hatte und die Bande befreit hatte. Sie saßen - dank Hasengitter - hinter dem Gartentürchen wie die Orgelpfeifen und warteten schweigend auf ihr Frauli. Den Otto in der Mitte!
Das war ein Bild für Götter.
Abends waren wir auf dem Hundeplatz und Otto hat sich einen 4 monatigen Borderwelpen zum Spielen auserkoren. Als es Richtung Bett ging mussten wir Otto zur letzten Runde in den Garten tragen, weil er so fest schlief, dass wir in gar nicht wecken konnten. Heute Morgen ist er aber schon wieder quietschfidel!
Die Entscheidung uns für Otto zu bewerben und auch die Vermittlung zu uns war wohl für alle Beteiligten genau das Richtige. Und Otto ist richtig glücklich!