Grüße von Tommy, früher Cash
Mein Name ist Tommy, ehemals Cash.
Im Sommer 2013 bin ich dank der Pfotenhilfe Ungarn e. V. aus Ungarn zu einer Pflegefamilie nach Bayern gekommen. Dort war ich in einem großen Rudel zusammen mit meinem Bruder Tango, den Ihr hier auf dem Foto seht. Von dort hat mich mein Frauchen abgeholt nach Mannheim.
Ich war und bin ein sehr hübscher Vertreter meiner Gattung, aber auch ein sehr ängstlicher. Ich musste Vieles lernen – anleinen, streicheln, Nähe zulassen.
Monatelang bin ich konsequent weggelaufen, wenn jemand auf mich zugegangen ist.
Was ich von Anfang an gut konnte, war Stubenreinheit, Autofahren, alleine bleiben, mich gut benehmen in Restaurants und mit kleinen Kindern.
Natürlich mussten viele Schuhe dran glauben, auch Halsgeschirre zerkaue ich bis heute mit besonderer Freude. Frauchen behauptet, ich hätte schon für über 100 Euro Geschirre zerkaut.
Ich habe sie dabei beobachtet, wie sie stundenlang in Foren und Homepages gestöbert hat (wie zum Beispiel „angsthunde.de“), um rauszukriegen, wie sie mit mir klar kommt. So hatte ich eine Zeitlang in der Wohnung und draußen immer eine kleine Schleppleine an, denn mit und an der Leine hatte ich weniger Angst. Könnt ihr Euch das vorstellen? Wir sind gemeinsam mit der Leine durch die Wohnung gelaufen.
Am meisten geholfen gegen meine Angst hat im Endeffekt Zeit, Liebe und Geduld. Inzwischen bin ich gnädiger mit Frauchen und Herrchen, lasse mich regelmäßig streicheln (wenn mir danach ist).
Was ich nicht abkann, ist Haare bürsten. Wenn ich nur eine Bürste sehe, drehe ich schon durch, knurre und schnappe. So sind sie auf die Idee gekommen, mich regelmäßig zu duschen und mir in der Badewanne die Haare zu schneiden. Schnipp schnapp und der Filz ist weg … Wolle für ganze Pullover schneiden sie mir ab. So bin ich jetzt im Sommer ein Kurzhaarhund und im Winter ein Langhaarhund.
Was ich sehr gerne mache ist, in großen Kreisen zu rennen wie ein Blitz. Frauchen sagt, meine Vorfahren hätten wohl in der Puszta Schafe gehütet. Auch spring ich sehr gerne an Frauchen und Herrchen hoch und verteile „Liebesbisse“. Ich finde, das ist ein tolles Spiel.
Sie schimpfen dann manchmal, weil ich Jacken und Mäntel schmutzig mache, weil es ganz schön zwickt und ich schon mal eine Schlaufe abreiße. Aber ich finde Liebesbisse toll. Fast so toll wie Frisbee oder Ballspielen.
Wir haben schon 3 Frisbees und einige Bälle im Neckar versenkt.
Ja, es geht es mir gut mit meinem Zweibeinerrudel. Besonders wenn wir auf dem Campingplatz sind oder mit dem Wohnmobil unterwegs.
Allerdings habe ich noch viel Angst vor anderen Hunden, egal wie klein. Da mache ich gerne auf dicke Arme, knurre und fauche.
Frauchen sagt, wenn ich mich weiter gut und sogar noch besser benehme, dann kommt vielleicht ein Vierbeiner zu unserem Rudel. Ich glaub, das fände ich schön. Unser Motto ist: Vor der Er-ziehung kommt die Be-ziehung …