Grüße von Waise
Liebes Berlin-Frauchen,
ich bin gut in Maisach mit meinem neuen Frauchen und Tazer angekommen. Es war eine lange Fahrt im Dunkeln. Am Anfang habe ich noch ein bisschen geweint, aber Tazer war ganz ruhig neben mir gelegen und so wurde auch ich ruhig. Am Ende wurde es dann ganz schön kurvig aber wir waren dann auch gleich zu Hause
Endlich durfte ich aus dem Käfig und in einen Garten. Der ist eher klein, hat aber viele Ecken wo man sich verstecken kann. Er hat auch ein paar Seen, in denen gaaaaaaaanz viele rote Fische schwimmen. Das Beste ist, die werden mit Brot gefüttert, und das habe ich Ihnen schon zweimal geklaut,
Am ersten Abend waren wir nur noch im Garten. Das neue Frauchen sagte immer, ich solle biiiesin. Ich weiß noch nicht was sie damit meint. Glaube sie meint das, was Du mit pullern gemeint hast. Ich habe am Abend erstmal auf den großen Teppich im Wohnzimmer gepullert. Das fand mein neues Frauchen nicht so gut, Sie hat es jedenfalls gleich hektisch saubergemacht.
Als meinen Lieblingsplatz habe ich mir die Küche ausgesucht. Da gibt es ein Eckchen zwischen Wand und Küchenzeile, nicht zu eng und nicht zu weit. Da habe ich mich gleich niedergelassen und mein neues Frauchen hat mir dort Dein tolles Bettchen aufgestellt. Seit dem liege ich da. Das ist auch ein guter Platz, denn da kann man ins Wohnzimmer gucken und alles beobachten, was dort passiert.
Wir sind denn bald ins Bettchen gegangen.
Am nächsten Morgen habe ich zum ersten Mal die Welt draußen erkundet. Ich habe noch ziemlich Angst, alles ist neu und so viele Gerüche. Mein Frauchen hat viel Geduld, aber wir brauchen wohl dreimal so lang wie Tazer, aber für mich ist alles noch soooo spannend.
Anschließend kommen ganz viele neue Menschen zu meinem neuen Frauchen und alle wollen mich sehen. Ich bleibe mal lieber noch im Körbchen, aber ich glaube, alle sind gaaanz nett.
Ich habe auch schon ein paar Kollegen kennengelernt. Einer sieht so aus wie ich, nur 10mal kleiner, eine andere Kollegin mit einem ganz schönen Frauchen ist wohl krank. Sie muss Söckchen tragen ist aber auch ganz nett zu mir.
Am Nachmittag haben wir nochmal einen Spaziergang gemacht. Da war ich schon ein bisschen mutiger.
Später ist mein neues Frauchen mit Tazer noch zum Radeln gegangen. Ich weiß nicht, was das ist aber die Beiden waren längere Zeit unterwegs. Tazer braucht wohl mehr Bewegung als ich.
Als ich so allein in meinem Körbchen lag, ging plötzlich die Türe auf ein MANN steht in der Küche, da bin ich ganz schön erschrocken. Aber er war nett zu mir und hat mir gleich Leberwurst angeboten. Später sagte er zu meinem neuen Frauchen:“Das ist ein schöner Hund. Der hat Potential!“ Klar, das weiß ich auch. Frauchen hat dem MANN dann eine Flasche geschenkt, mit etwas durchsichtigem drinnen, sah aus wie Wasser, riecht aber anders, irgendwie nach Schnaps. Was die Menschen für komische Rituale haben
Von ihm lasse ich mich noch nicht anlagen.
Heute Morgen, am zweiten Tag in Maisach habe ich mein Frauchen schon wedelnd begrüßt und auf den Rücken gelegt. Sie grault mir den Bauch, das ist fein. Wir wachsen immer besser zusammen.
Der dritte Tag war toll. Die Menschen sagen es ist Weihnachten. Egal, was immer das auch ist, es gab ein wunderbares Essen. Apropos Essen – es schmeckt eigentlich genauso wie bei Dir, hast Du meinem neuen Frauchen was mitgegeben??. Aber zurück zum Essen, an Weihnachten war es besonders gut. Wir Hunde bekamen auch was vom Menschenessen, und die haben ELCH gegessen. Ein Traum.
Am Morgen hat mir Frauchen ein dünnes rotes nach Fisch riechendes Blatt gegeben. Die Menschen sagen“ Lachs“ dazu. Das habe ich lieber liegen gelassen. Tazer hat es gegessen. Mir war das unheimlich, vielleicht wage ich es beim nächsten Mal….
Gestern ging es mit dem Auto Richtung BERGE, wieder etwas Spannendes. Ich habe das erste Frauchen von Tazer kennengelernt. Die ist ganz vernarrt in mich, aber anlangen lasse ich mich noch nicht von ihr. Und ich habe Schnee kennengelernt. Wir gingen in die Berge. Ich bin ganz tapfer mitgegangen aber viele Dinge machen mit noch Angst. Da waren Menschen die mit Skiern laufen, andere mit Stöcken. Komisch, komisch, ich glaube ich muss noch viel kennenlernen.
Mit meinem Neuen Frauchen komme ich gut klar. Sie darf mich schon hochnehmen, die Füsse putzen, streicheln. Aber nur von ihr. Die anderen schaue ich mir erst mal an. Am liebsten laufe ich als Letzter , nur selten wage ich mich vor. Gerne würde ich schon mit Tazer Raben jagen, aber so ganz traue ich mich das noch nicht.
Mein neues Frauchen sagt, ich taue ganz schön schnell auf, wie Schnee in der Wüste. Keine Ahnung was sie meint. Aber es klingt positiv.
So, jetzt bin ich ganz schön müde.
Ich bin so froh, dass Du mich aus dem anderen Land mitgenommen hast, und Du Dich so toll um mich gekümmert hast. Ich denke , ich werde mich hier gut einleben. Alle, die ich bis jetzt kennengelernt habe, mögen mich, die einen mehr , die Anderen weniger.
Pfötchen, und Tschüüüüüüüüüüüüüüühs,
Deine Waise