Grüsse von Akos
Liebe Hundefreunde!
Ich möchte etwas über Àkos erzählen, meinen wunderschönen Hund aus Ungarn.
Er lebt seit 12.10.2013 bei mir und hat um zwei Tage meinen Geburtstag verpasst. Ich könnte mir mein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
Als ich ihn vor fast zwei Jahren abends mit einer Freundin am Übergabeort abholte, kam er mir fast klein vor, als er aus dem Transporter stieg, dabei ist er ziehmlich groß!
Damals hob er als erstes sein Bein gegen einen Reifen des Kleinbusses, als ob er ausdrücken wollte: "Das Thema ist jetzt abgehakt!"
Er war ganz ruhig und aufmerksam.
Als die Formalitäten erledigt waren, gingen wir eine Runde auf dem Parkplatz. Es war dunkel und es regnete, mir liefen die ganze Zeit die Tränen vor Freude, weil ich wieder einen Hund hatte!
Später stieg er hinten in den Kombi meiner Freundin, als ob er das schon immer getan hätte und legte sich auf die Decke, die ich für ihn mitgebracht hatte. Mir liefen immer noch die Tränen runter.
Die Heimfahrt dauerte eine knappe Stunde, es regnete in Strömem und ich war überglücklich.
Kurz nach dem wir in meine Straße eingebogen waren, setzte er sich auf.
Meine Freundin meinte:"Der weiß schon wo er wohnt."
Als ich später mit ihm alleine war, gingen wir noch eine Runde durch die Nacht, mittlerweile kam er mir riesig vor !
Ich bekomme heute noch ein schlechtes Gewissen, dass ich damals nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, es könnte Probleme mit meinen beiden Katzen geben.
Àkos hat sich zwar anfangs für sie interessiert, da die beiden aber hundeerfahren sind, war nach erstmaligem vorsichtigem Geschnupper alles erledigt.
In dem Vermittlungstext stand damals, Àkos musste irgendwann in einen Einzelzwinger verlegt werden, da er sich nicht mehr mit den anderen Rüden verstanden hat.
Heute weiß ich, das muß an den Extrembedingungen im Tierheim gelegen haben, denn er ist der Hund mit dem besten Sozialverhalten, den ich jemals hatte. Selbst bei verhaltensgestörten Hunden reagiert er sehr souverän und hat meist einen beruhigenden Einfluss auf diese. Er begrüßt andere Hunde in der Regel kurz und geht dann seines Weges.
Bei unseren ausgiebigen Exkursionen in die "Wildnis" ist sein Hobby der Mäusefang!
Im Auto mitzufahren stellte nie ein Problem für ihn da, ich glaube er liebt mein Auto, und zwar so sehr, dass ich es nie abschließen muß, wenn er drin ist!
Mir können heute immer noch leicht die Tränen kommen, wenn ich sehe, wie er sich kleinen Kindern gegenüber verhält, oder wenn ich daran denke, als ich ihn das erste Mal mit in die Einrichtung für behinderte Menschen mitgenommen habe, in der ich arbeite.
Er war ganz sanft und ruhig, hatte keine Berührungsängste und war nie aufdringlich. Er hätte gute Voraussetzungen um zum Beispiel als Besuchs- oder Schulhund eingesetzt werden zu können, mal sehen was sich noch ergibt !
Ich hatte zwar schon einige Hunde die aus dem Tierschutz kamen, diese waren aber vorher bereits in unserem hiesigen Tierheim untergebracht. Àkos war für mich ein Abenteuer, ich kannte ihn nur durch die Seite der Pfotenhilfe-Ungarn. Besonders eines seiner Bilder berührte mich sehr. Er blickte dem Betrachter direkt in die Augen, und ich wußte damals sofort, was er für einen Charakter hat. Letztendlich hat sich dies wirklich bestätigt und ich habe es als großes Geschenk angenommen.
Ich schaue seit dem jeden Tag auf die Seite der Pfotenhilfe und hoffe und bete für alle Hunde dass sie noch einmal die Möglichkeit bekommen ein würdevolles Leben zu führen, bei Menschen die auch die Geduld nicht verlieren wenn es nicht gleich so gut klappt.
Ich weiß aus langer Erfahrung dass es sich immer lohnt !
Àkos trägt zur Zeit ein Herz am Halsband, von der Aktion "Für wen schlägt ihr Herz", er trägt es für die Hündin LIPI (30-50cm), die mir besonders am Herzen liegt. Sie ist schon so lange im Tierheim. Auch bei einem ihrer Bilder glaube ich in den Augen ihren Charakter zu erkennen, und das tut weh!
Vielleicht können auf diesem Weg andere Mut fassen, und eine Entscheidung treffen, die sie bestimmt nicht bereuen.
Liebe Grüße an alle Hundefreunde von Juliane