Grüße von Thobi
Hallo Leute,
ich glaube es wird Zeit, dass ich mal ein bisschen berichte, wie es mir in meinem neuen Zuhause ergeht.
Vielleicht hat mein Frauen es euch ja erzählt? Ich wollte bei der Übergabe überhaupt nicht aus meinem Kennel raus. Die Elke war sehr nett und hat mich fast bis zum Platzen mit leckerer Geflügelwurst vollgestopft. Die Wurst habe ich auch gerne genommen, aber dafür den gemütlichen Kennel verlassen? Niemals!
Also hat die Elke mich mit sanfter Gewalt aus dem Kennel gezogen und mein neues Frauchen hat mich dann in ihr Auto getragen. Und auch da habe ich mich ganz klein gemacht. Sollte doch keiner sehen, dass ich in Wirklichkeit viel größer bin als die 50 cm, die erwartet wurden. Wer weiß, vielleicht wäre ich dann mein Zuhause gleich wieder los gewesen.
Wir fuhren dann noch eine ganze Stunde, und auch zu Hause angekommen, wollte ich nicht aussteigen. Deshalb mussten meine neuen Geschwister – viele sind das, kann ich euch sagen – alle zu mir kommen, um mich zu begrüßen. Nachdem ich das überstanden hatte, gab es ein bisschen Futter – obwohl ich ja eigentlich noch von der Wurst satt war – und dann durfte ich noch eine Weile schlafen.
Als ich auch danach nicht freiwillig aussteigen wollte, holte Frauchen mich ganz vorsichtig aus der Box. Nun konnte ich die langen Beine ja nicht mehr verstecken, und die sind wirklich ellenlang, denn in meiner Ahnenreihe ist wohl ein Magyar Agar (ungarischer Windhund). Aber Frauchen schmunzelte nur und ging mit mir in den großen Garten.
Anschließend kamen nacheinander wieder die Geschwister dazu. Alle waren sehr nett und erzählten mir, dass es hier, wo ich jetzt war, prima ist. Weil sie alle so freundlich waren, ging ich dann auch ganz freiwillig mit ins Haus, wo mir die anderen alle Körbchen und Bettchen zeigten. Dann bekam ich von Frauchen einen schönen warmen Pullover an, denn mein Fell war ja höchstens 1 cm lang, nachdem man es mir im Tierheim geschoren hatte. Das Fell habe ich übrigens wie meine weiße Farbe von einem Komondor, der auch zu meinen Ahnen gehört.
Das also war mein Einzug hier, aber nun bin ich ja schon fast genau 2 Monate da und habe mich inzwischen gut eingewöhnt.
Meine Tage verbringe ich zusammen mit den anderen Hunden in Haus und Garten, wobei ich das Haus im Augenblick vorziehe, da ich es – wie übrigens viele Hunde aus Ungarn – ganz schrecklich finde, wenn die Füße nass werden, gar nicht zu reden von dem nassen Fell, wenn es womöglich auch noch regnet. Aber auch im Haus, auf der überdachten Terrasse und im Hundehaus (alter Pferdestall) kann man sich prima beschäftigen. Gerne wälze ich mich auf dem Bett und wühle in den Kissen (wobei zugegebenermaßen dann auch schon mal das eine oder andere Kissen zu „Schnee“ verarbeitet wird, wobei mir die Kumpels übrigens gerne helfen).
Vorgestern habe ich entdeckt, dass man mit Lany toll spielen kann. Eine von uns fängt an, und dann toben wir im Galopp durchs Haus und auf die Sofas und das Bett, und Frauchen muss aufpassen, dass nichts um- oder runterfällt, denn ich bin schon ein arger Tollpatsch mit meiner Größe und den langen Beinen, die nicht immer so wollen wie ich. Das liegt aber bestimmt daran, dass ich noch ziemlich jung bin (sicher viel jünger als die Menschen in Ungarn dachten), und ich werde es sicher in den Griff bekommen. Im Augenblick auf jeden Fall landen schon mal meine großen Pfoten in einem fremden Gesicht (Frauchens eingeschlossen), wenn ich mich strecke, oder ich rutsche beim Bremsen aus und falle auf die Nase, weil meine Beine durcheinander geraten.
Und auch sonst habe ich noch einige Koordinationsschwierigkeiten, so dass ich gelegentlich vom Sofa falle, weil ich immer wieder vergesse, dass man sich nicht mit dem Rücken zum Rand hinlegen darf und dann die (dafür zu langen) Beine an der Lehne abstemmen. Oder ich ziele nicht richtig, wenn Frauchen mir ein Leckerchen reicht. Das Leckerchen fällt dann runter (fatal, weil es dann sofort einer der Anderen inhaliert) und ich erwischen nur Frauchens Finger.
Zum Glück findet Frauchen das Alles aber nicht so schlimm und hofft wie ich, dass ich älter und vernünftiger werde.
Das größte Highlight des Tages ist natürlich das Fressen. Weil ich so schmächtig bin, bekomme ich im Augenblick noch reichlich Futter, das ich – wie alle hier - blitzschnell einsauge ohne lange zu kauen. Anschließend genieße ich dann einen der gemütlichen Liegeplätze oder krabbele Frauchen auf den Schoß. Auch wenn es da manchmal ganz schön eng wird, weil Les und Lilli auch gerne dort liegen, ist es doch der schönste Platz mich.
Insgesamt, muss ich sagen, habe ich es hier gut getroffen, und weil alle so nett sind, ist es auch kein Problem für mich, in einem größeren Rudel zu leben. So ist immer Gesellschaft da und auch die Vormittage, an denen Frauchen arbeiten muss, sind schnell überstanden.
So Leute, nun muss ich aber Schluss machen. Lany wartet schon, dass wir spielen, und eine Runde schlafen ist auch noch angesagt.
Hier noch ein Foto, auf dem ich zusammen mit meiner neuen Freundin Lany zusammen im Körbchen liege.