Lottis Geschichten
Hallo liebe Leser,
bevor wir in das turbulente Leben von Lotti eintauchen, möchte ich mich gerne vorstellen.
Mein Name ist Gabriel, ich bin 34 Jahre alt und leide an Agoraphobie, einer Angststörung. Hierdurch bin ich zum Frührentner geworden. Zur Zeit lebe ich mit meiner Verlobten und einer Menge Tieren zusammen.
Darunter befinden sich 2 Hunde, eine Katze, ein Kaninchen, 4 afrikanische Riesenschnecken und 8 Vogelspinnen.
Ich werde nicht jeden Tag über Lotti schreiben, sondern eher über "das Beste" und auch "das nicht Beste" berichten.
Hundeerziehung, das Leben mit Hund und der Alltag mit ihnen ist nie gleich und birgt immer neue Dinge…, Gute und auch Schlechte.
Ich hoffe, Ihr habt Spaß beim Lesen und wünsche Euch alles Gute.
Lottis Herrchen
Bitte immer von oben nach unten lesen.
Ankunft
Es ist Samstag, früh am Morgen. Heute ist der große Tag, unsere neue Mitbewohnerin war über Nacht zu uns unterwegs. Unterwegs von Ungarn nach Deutschland mit zwei sehr netten Betreuern und anderen Hunden, die ebenso ein neues Zuhause gefunden haben.
Mein Vater kam schon sehr früh zu uns, denn wir haben kein Auto und mussten ja irgendwie zur Übergabestelle kommen.So ging es dann gegen halb neun im Wohnwagen Richtung Übergabestelle, wo wir ungefähr gegen neun Uhr ankamen.
Trotz allem besseren Wissen war ich total aufgeregt. Die letzten Tage waren echt spannend, es ging alles kurz auf knapp. Die Minuten zogen sich, man unterhielt sich und dann kamen sie an.
Lotti wurde aus dem Wagen geholt und wirkte aufgeweckt, fröhlich und neugierig. Ohne viel Gemache legte man ihr die Leine an, ebenso Geschirr und Halsband, und dann ging es erst einmal in den Garten, wo mir schon mal ein guter Einblick auf ihre Energie und ihr Essen offenbart wurde.
Die Übergabe war herzlich, informativ und so wie es sein muss, wenn Menschen einen Junghund übernehmen.
Lotti zog also ein.
Spike, unser Husky-Schäferhund-Mischling, knapp 7 Jahre alt, empfing Lotti freundlich und offen. Das hielt sich auch in der Wohnung in der Lotti sich erst einmal ohne Angst, aber etwas scheu, umsah.
Hier traf sie fast sofort auf Minki, unsere Hauskatze, die zuerst mal gar nicht begeistert war. Es gab ein Fauchen, Lotti raste ins Wohnzimmer und Minki ins Schlafzimmer.
Auch meine Frau wurde neugierig beschnüffelt und sofort belagert. Wir haben Lotti erst einmal machen lassen.
Mein Vater fuhr nach dem Essen weg, meine Frau musste zur Arbeit. So war Lotti mit mir alleine und es dauerte keine zehn Minuten, da legte Lotti mir auf meine Betthälfte "ein schönes, matschiges, stinkendes "Geschenk" auf meine Bettseite und "goss" es noch, wohl damit es wächst :)
Noch einmal vorher mit der Hand gegen meine Stirn klatschend, musste ja nun alles abgezogen werden. Lotti war voller Begeisterung mit dabei, Spike lag im Wohnzimmer und meldete sich nicht.
Das "braune Geschenk" landete in einem Eimer und zusammen mit Eimer und Hund ging es hinters Haus auf die große Wiese, wo der Inhalt ausgekippt wurde. Lotti schaute mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. Der ganze Mist kam in die Kottüte und dann in den Müll.
Dieser Tag war aufregend, turbulent, voller Spaß und Chaos.
Die ersten Tage...
Die Nacht war ein Auf und Ab. Die Kleine kennt ja noch nichts und ist nicht stubenrein. Zweimal war sie mit mir draußen, dennoch gab es was in den Flur.
Geschlafen wurde im Bett. Aufstehen, Gassi, Futter, auf Fraus Bettseite stellen, freuen und wie eine Bekloppte die Wohnung vergasen. Ja, Lotti hat Blähungen und die sind nicht von schlechten Eltern! Ein kleiner Hund schaut dich treu an, freudig wedelnd, während er das "tödliche Gas" produziert, das sogar Spike vom Platz vertrieb.
Wo am ersten Tag die Treppe ein scheinbar unüberwindbares Hindernis zu sein schien, ging sie am zweiten unter Zuhilfenahme von trockenen Fischis (sie liebt diese Dinger) dann sehr schnell. Seit dem Moment läuft sie alleine die Treppe hinauf und hinunter.
Sie bettelt nicht, beobachtet uns aber wenn wir Essen. Selbst isst sie dermaßen schnell, dass wir dahingehend improvisieren mussten. Die Schale umgedreht geht es nun nicht mehr ganz so schnell, so braucht sie länger, und damit ist die Art der Futteraufnahme gesünder.
Von Spike gab es erstmal ein Grollen, denn Madame wollte an sein Futter was er allerdings nicht tolerierte.
Als Schuhtransporter funktioniert Lotti auch, nur schaut sie etwas motzig wenn man ihr sagt sie soll doch die Schuhe bitte nicht essen, die braucht der Mensch für an die Füße.
Keine Minute später fliegt dann ein Spielzeug durch die Wohnung. Und dann wird sich lang gelegt.
Die ersten Sitzübungen kommen auf den Plan. Schon blöd wenn man für das Futter was tun muss…aber sie lernt schnell.
An einem anderen Tag nur einmal Pipi auf den Teppich gemacht, die Nacht komplett durchgeschlafen… und gegen 7 Uhr morgens, mit nasser Nase durchs Gesicht. Ausschlafen? Gibt’s nicht mehr… aus, Ende, vorbei!!!
Bis 12 wird getobt, um 7 die Menschen geweckt mit einem Elan, der einer Duracell Werbung Konkurrenz macht.
Es war auch ein neuer Kennenlern - Tag. Da mein Schneckenbecken direkt neben der Couch steht und sie die Schleimer schon gesehen hat, wurde ihr eine vorgestellt.
War jetzt nicht soooo interessant, ist ihr zu langsam und schleimig, schmecken tun sie auch nicht. Hätte sie schon von der Wiese wissen müssen, da hat sie zuvor nämlich eine obdachlose Schnecke essen wollen….
Eine Sache, die ich nicht mit meinen Spinnen machen werde.
Was sie irritiert ist lautere Musik und / oder TV. Da macht sie lustige Töne und läuft hin und her, setzt sich nach einer Weile und legt dann den Kopf schräg und schaut sich das Spiel an.Angst zeigt sie keine, es ist eine vorsichtige Neugierde.
Death Metal irritiert am meisten:):):)
Sonst ist sie heute eher etwas gemütlich. Die Ruhe nach der Aufregung tritt ein, sie spielt viel, schläft dann mal ein Stündchen, dann geht der Unsinn los. Was auffällt ist, dass sie den meisten Stuss dann im Kopf hat, wenn sie aufwacht oder "groß" gemacht hat.
Stöckchen findet sie auch super, bringt sie sogar von alleine und wirft sie einem vor die Füße. Nicht immer aber sehr oft.
Was nicht so toll ist, jetzt will sie den Teppich essen. Sie hat sich dann heute richtig in eine Ecke verkrümelt als sei sie beleidigt, weil ich sie nicht den einzigen schönen Teppich mampfen lasse.
Ich bin so was von böse und gemein...:)
Aus Lottis und Herrchens Sicht...
Heute war ein anstrengender und fürs Herrchen schmerzhafter Tag... Es ging zum Fressnapf, und später beim Gassigehen bei einer Auseinandersetzung zwischen Spike und einem anderen Hund wurde Herrchen gebissen.
Ich bekam Angst und lief auch dazwischen, worauf mein Herrchen wieder dazwischen gehen musste und noch ein Loch bekam. Jetzt bin ich vollkommen erschöpft und schlafe erstmal.
Oh, vorher hab ich Herrchen aber nochmal den Schuh geklaut und ganz vehement durchgelutscht. Sonst geht es mir gut, ich habe heute viel entdeckt und gelernt.
Ja der Tag hatte es echt in sich… aufregend, schmerzhaft und ich hatte Angst, dass Lotti nun auch Angst vor mir oder Spike haben würde. Aber kaum zu Hause hatte sich das wieder gelegt.
Am nächsten Tag, dann war Lotti im Wildpark. Der Weg hin und zurück war schon recht anstrengend. Im Park war alles super interessant, aber wehe die Wildschweine haben gegrunzt.Da ging es direkt hinter meine Beine und man hat ganz verstohlen drum rum geschielt. Geheuer war ihr das nicht, vor allem nicht, als ein weißer Hirsch dann ganz dreist am Gehegerand stand und sie anstarrte.
Menschen die auf sie zukommen mag sie auch nicht, Jogger sind richtig doof. Wir haben sehr viele Pausen gemacht und Wasser getrunken (Hab ja immer was bei).
Der kleine Bach dann war das Highlight, da ging sie sofort rein :)
Auf dem nicht im Schatten liegenden Asphalt habe ich sie getragen, es war sonst viel zu heiß. Im Park ist kein Asphalt und auch reichlich Grünstreifen, da habe ich sie nicht hochgenommen.
Im Schatten liegen ist übrigens auch doof, sie liegt gerne in der Sonne:)
Weitere Abenteuer...
Heute hat Duracel-Lotti ihren ersten Zahn verloren. Und auch sonst hat sie das volle Ausmaß des Zahnwechsels. Durchfall, Kauwut und miese Laune.Sie murrt alles an was sie gerade doof findet (was wir ihr aber nicht durchgehen lassen) und ist momentan nicht so HAPPY.
Sie schläft viel.
Ansonsten macht sie nicht mehr in die Wohnung und das ‚Sitz!‘ klappt auch schon gut.Sie hält sich gerne an uns, ausser es ist Auszeit (der Moment wenn wir essen oder mal nur zu zweit auf die Couch wollen) dann liegt sie gerne bei Spike.
Auch Minki ist jetzt wieder öfter bei uns, sie hat gemerkt, dass dieses kleine Wirbelwindchen da bleibt.
Lotti ist sehr neugierig gegenüber der Katze, zieht sich aber zurück wenn die dann faucht. Von unserem Hasen allerdings bekam Lotti Dresche. Sie wollte an sein Futter, nicht ans Heu, sondern an das Futter selbst. Da war sie aber ganz schnell im Wohnzimmer und hat etwas belämmert drein geschaut.
Tja un dann, dann kam der Tag, an dem der Wurm drin war…
Im wahrsten Sinne des Wortes!
Lotti hat heute also den Wurm abgeschossen. Heiter und froh wie sie nun mal ist, begann der Tag mit Futter und Gassi und ein wenig Toben. Lange ging das nicht, sie hat sich schnell in eine kühle Ecke gepackt.
Obgleich es heute morgen richtig schön windig war, stiegen die Temperaturen doch sehr schnell. Zur Wiese ging es auf dem Arm, der Asphalt war viel zu heiß.
Spike wurde geärgert, mit dem Hasen gespielt (der so intolerant war nicht mit zu spielen).
Heute kam auch die Schwiegermutter mit ihrem Kangal-Labby-Mix, Linda. Eine sanftmütige, ruhige Dame.
Als Geschenk gab es vor dem Essen dann jedoch, noch"zwei Ladungen Gebrösel"( Erbrochenes). Mit Wurm...!
Es gibt bei uns die Regel das Haustiere keine Haustiere haben dürfen, aber dass hatten wir vergessen Lotti zu sagen...Dramatisch ist es nun nicht, morgen geht es dann zum Tierarzt, samt Hunden und Wurm und dann wird nochmal entwurmt bzw. untersucht.
Zur Zeit liegt sie im schattigen Wohnzimmer und schläft. Ihr geht es gut.
Ich bin sehr froh, dass ich nicht "mitgebröselt" habe... was sonst nämlich gerne mal passieren kann.
Was man noch erwähnen sollte, was nämlich immer dazu führt dass wir uns kringeln… Lotti spielt mit allem! Mit ALLEM!
Sie guckt, sieht und: ab, druff da.
Gerade eben ist sie mit dem BH meiner Frau durchs Wohnzimmer gewetzt. Viel sagen ging nicht, ich hab Bauchweh vom Lachen....
Juli News von Lotti
Viel besser geht es heute noch nicht, der Durchfall läuft und die Würmer wuseln... aber die Laune ist ungebrochen!
Spielen, lernen, Unsinn machen, Schuhtransporter funktioniert auch noch. Beim Füttern läuft auch alles langsam ruhiger. Lotti versteht so langsam wie es geht.
"Springe ich, junker ich, oder bin unverschämt, tjaaa dann gibbet nix". Dann steht der Chef mit der Schüssel da und schaut mich an, dann muss ich mich setzen und artig sein. Dafür ist dann die ganze Schüssel für mich!"
Wenn sie die nicht immer danach durch die Gegend werfen würde, da rutscht einem alles in die Hose vor Schreck. Dafür durfte sie den Betreuer vom Herrchen kennen lernen, aber wie jeden Fremden erst mal aus der Ferne beobachten.
Einmal streicheln lassen, das wars dann.
Nun, am 10ten Tag bei uns, hat Lotti uns darauf aufmerksam gemacht, dass eine der Vogelspinnen, nämlich die Lasiodora parahybana, an der Scheibe am Werken war.
Das hat geklappert, so sah sie zum ersten mal das große Tierchen und hat es verbellt. Einmal bellen, dann brummen. Auch wurden heute die neuen Badmöbel von mir montiert. Beim Vermessen und Rücken war die kleine Nase immer dabei, aber als der Schlagbohrer anfing zu dröhnen huschte sie ins Wohnzimmer und sah sich alles aus der Ferne an. War der wieder stumm, kam sie zurück und saß knapp vor dem Bad.
Nach Ende des Ganzen sah sie sich das Bad an und kam freudig wieder zurück. Sie schaut oft mal eine Minute oder zwei ins Bad. Gegenüber der Wohnzimmertüre, über den Flur, ist direkt die Badezimmertüre und das Fenster. Sieht immer sehr ulkig aus, deshalb überlege ich mir ein kleines Bushalteschild zu basteln :)
Bettverbot und Lernerfolge
Heute gab es eine große Änderung. Lotti macht zwar nicht mehr in die Wohnung, aber in unser Bett. Davon sind wir nicht begeistert und deshalb herrscht jetzt Bettverbot!
Dafür haben wir das Bett mit Brettern gesichert, denn sie tut es nur dann, wenn man nicht dabei ist. Nach doof Gucken und Kopf Schieflegen, (und uns Ansehen als zweifle sie an unserem Verstand) ging es dann wieder ans Training.
Was nicht einfach ist beim Training ist die Leinenführigkeit. Sobald ein Geräusch kommt, hängt sie in der Leine oder versteckt sich hinter einem, dass man, wenn man nicht dauernd auf sie schaut, ihr irgendwo hintritt. Was das bei Fuß-Gehen erheblich erschweren würde!
Gut Ding will Weile haben.
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Der erste Morgen nach der ersten Nacht auf dem Boden. Spike hat sich irgendwann auf den anderen Platz verzogen, Lotti ist typisch Frau und beschlagnahmt etwa 80% Schlafplatz für sich alleine. Dabei ist sie gerade mal `n Viertel von dem Dicken!
Um halb sechs war sie schon munter und hat randaliert. Die Menschen haben vergessen die leere Schüssel weg zu tun, deren Pech, denn die pfefferte elegant und weltuntergangsmäßig durch den gefliesten Flur. Nach Schüssel entfernen und brummen ging es dann nochmal bis halb acht in die Heia.
Nach dem Aufstehen Gassi wo alles fein gemacht wurde. Gießen und Knödeln, rasen und toben, dann nach Hause. Erst mal Kaffee für die Menschen, zeitgleich Frühstück für die Kleine, ran an die Hausarbeit.
Das an der Seite Gehen klappt schon ganz gut, aber in jeden Tragekorb oder in jede Tüte muss die Nase rein. Auch beim Katzenklo reinigen ist sie dabei, geht aber nicht mehr dran. Beim Gassi Gehen hat sie es bei einer anderen Hundedame übertrieben und hat auch direkt mal eine getunkt bekommen. Danach war sie ruhiger und das Kennenlernen ging gut vonstatten.
Sie kann jetzt auch schon länger einhalten, und meldet sich wenn sie muss. Alleine bleiben wird wie folgt genutzt: rauf auf die Couch, Kissen durch die Gegend räumen, Spielzeug werfen. Das war alles aufgeräumt vorher. Benötigte Zeit: 5 Minuten, denn so lange waren wir im Keller:):):)
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Der ruhige Morgen begann mit einer ruhigen Lotti. Bis zum Umräumen im Schlafzimmer. Überall die Nase dabei, Frauchens Schuhe abtransportiert, Fellfussel überall verteilt, Staublappen abtransportiert. Jedoch, kein Malheur heute.
Unsere Freundin Jessi kam heute zu Besuch. Jetzt schläft sie auf ihrem Fuß. Auch die Tassomarke kam heute an. Die hat sie nun am Halsband. ...Training das jeden Tag vollzogen wird... Lotti ist nicht dumm, manches lernt sie schnell, bei manchem ist sie stur wie eine Wand die im Orkan an Ort und Stelle bleibt.
Die Leinenführigkeit wird langsam besser. Wenn sie in die Leine geht, drehen wir uns einfach auf dem Absatz rum (ohne den Hund einmal um die Welt zu schleudern) und gehen in die andere Richtung.
Wenn sie auf uns achtet wird gelobt. Hier muss man bei ihr aufpassen, ist es zu viel oder benutzt den Tonfall den man auch beim Spielen benutzt, dann will sie eben jenes tun: spielen.
Sitz ist ein Ding für sich. Bleibt man zu lange stehen setzt sie sich schon automatisch. An der Straße und bei der Haustüre muss man ihr noch auf den Popo tippen, dann setzt sie sich. Beim Futter hat sie es ganz gut drauf.
Stubenreinheit ist eine Sache. In der Wohnung landet nichts, aber in den Betten. Ich baue ihr jetzt gerade ein eigenes, das so gemacht ist, dass man es nicht am laufenden Meter in die Tonne klatschen muss zum Waschen. Derweil herrscht rigoroses Bettverbot!
Gute Nerven und Gedanken!
Das Training läuft, heute kein Malheur. Schrank aufbauen und abbauen nimmt sie gelassen hin, das Geschrei von Kindern ebenso.
Sie versucht mit Spike zu spielen, aber der Dicke ist irgendwie ein wenig eigen. Er ist sehr wild und ist es nicht gewohnt mit kleineren Hunden zu spielen. Läuft aber echt super und es gab keinen Unfall... nun doch...
Die zwei haben ein Tauseil an dem ein stabiler Ball befestigt ist. Eigentlich zum Werfen... naja er wurde geworfen... von Lotti... im Wohnzimmer.... direkt auf Spikes Birne! Der hat dann doch mal dämlich geguckt.
Lotti hat dem Ball nachgeschaut, sich gesetzt und Spike zugeschaut wie er den Ball angemault hat. Was sollte ich machen, mir hat Spike leid, aber leider musste ich echt lachen... er hat nämlich gut und gerne zehn bis fünfzehn Sekunden nur dumm geschaut...
Zusammen schlafen tun sie nur auf der Couch oder dem Teppich, nachts möchte jeder von ihnen seinen eigenen, hundefreien Platz haben.
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Das Training läuft mal gut, mal schlecht. Heute war das Leinentraining gelinde gesagt für den Popo. Lotti hatte absolut keine Konzentration. Das merkte ich schon als wir vorher auf der Wiese waren.
Zur Erklärung: auf dem Weg zur Wiese wird schon trainiert, dann wird erst mal ausgiebig Klogang gemacht, dann wieder Üben. Auf Seite, bei entkommenden Fahrrädern, geht sie schon.
Nun, heute wusste sie nicht wo sie ihr Geschäft machen sollte, raste hin und her. Bei ihr sieht man auch wenn sie dringend was Großes muss. War aber alles nicht so richtig. Nachdem dann alles erledigt war und sie mit Spike Zeitung gelesen hatte, würde geübt. Sie schaute heute echt überall herum, ließ sich davon auch mit nichts abbringen und flipperte vor und zurück.
Nachdem sie dann mal zwei Minuten super an der Leine gelaufen ist, habe ich die Übung dann auch mit viel Lob beendet.
Ich möchte nicht, dass sie mit einem negativen Erlebnis aus einer Übung geht.
...Gedanken...
Seit zwei Wochen ist die Kleine nun bei uns und hat für sehr viel Wirbel gesorgt. Sie erfreut uns jeden Tag und mit jedem Tag sieht man auch die Fortschritte die sie macht. Wir wollen keine vierbeinige Marionette, aber die Grundkommandos erlernt sie ganz gut. Die einen schneller, die anderen nicht. Sicher, wir sind etwas genervt davon das sie in unser und Spikes, sowie ihr eigenes Bett macht, und dass sie alles was sie sieht fressen will. Das Katzenklo haben wir aus Sicherheitsgründen höher gestellt.
Sicher kann man nun sagen, das bringt nichts, sie muss es ja lernen. Schön und gut, ist richtig. Aber! Wir sind Menschen. Wir schauen auch mal wo anders hin. Und Katzenkot samt Klumpstreu Fressen ist lebensgefährlich!!Das Risiko gehe ich nicht ein.
Das ewige Fressen von allem ist anstrengend, dauernd die Angst irgendwo im Nacken: Giftköder.
Wir arbeiten vom Aufstehen bis ins Bettgehen daran damit das aufhört. Da sie schreckhaft gegenüber lauten Geräuschen ist, klatschen wir in die Hände und rufen ein Pfui wenn sie wieder etwas fressen will was sie nicht zu fressen hat. Gut Ding will Weile haben und wir geben da nicht auf.
Es wäre seltsam, wenn dann jemand sagen würde ihn nerve das nicht. Uns nervt es manchmal ziemlich. Hundeerziehung ist kein PC installieren, dass muss sich jeder bewusst sein. Mich nerven auch die Leute die ich treffe und mir Ratschläge erteilen, selbst aber vieles bei ihrem Hund falsch machen.
Ich vertraue da nur noch auf zwei Parteien: der Pfotenhilfe (Anke, Maike, Petra und Gabor) und meinem Vater, der schon viele Welpen zu echt tollen und liebenswürdigen Hunden erzogen hat, ohne das sie vor Leckerlis geplatzt sind.
Sicher nutzen wir auch Leckerlis, aber wir füllen den Hund nicht damit ab, dass er fett wird wie ein Fass.
...Gedankengang Ende...
Danke an die Pfotenhilfe und meinen Vater, die mir mit Rat und Tat zu Seite stehen!
Nicht immer ist alles Sonnenschein
Heute ist ein Tag, an dem ich Lotti am liebsten mit den Ohren an die Wäscheleine hängen möchte. Sie hat heute so viel Energie , dass man sie so gut wie gar nicht aus den Augen lassen kann und das bereits erlernte wie bei einer Seifenblase einfach zerplatzt.
Sie hört kein Schlag, dreht am Rad und lässt auch Spike nicht in Ruhe. Wir bremsen sie unentwegt aus, da sie selbst kein Ende kennt. Am Abend hat sie sich endlich mal hingelegt und schläft. Bei der gesamten Toberei und Unruhe hat sie keine Zeichen gegeben wenn sie zwischen den Gassirunden nach Draußen musste. Dementsprechend oft wurde hier gewischt.
Wie ich schon ganz zu Anfang anmerkte, ein Welpe ist kein Baby das nur herumliegt. Auch ein Junghund wie Lotti von 6 Monaten ist das nicht. Es gibt nicht nur schöne Tage. Und heute ist der erste von dem ich sage, ich bin froh wenn er rum ist.
Die Woche verlief etwas chaotisch, dafür hat Lotti jetzt weitere Fortschritte gemacht. Vorbei fahrende Autos versetzen sie nicht mehr in einen Schreck-Zustand, dafür sitzen wir aber auch jeden Tag an der Straße.
Gut das sie bisher noch nicht Spike versucht hat zu kopieren (der bei anderen Hunden an der Waffel dreht) auch wenn ihr das nicht passt. Sie spielen jetzt zusammen, Ziehspiele und Ball jagen.
Auch draußen ist sie aufgetaut, da rast sie an der langen Leine im Kreis wie bescheuert. Lassen wir sie auch, die Energie muss raus. Und neben dem Spielen und Lernen ist das ein willkommener Ausgleich. Die Tage hat sie mit einer englischen Bulldogge gespielt.
Ausflug
Heute ging es zum Tierarzt. Lotti musste erst im Bus mitfahren, was sie ganz toll gemeistert hat. Aber an der viel befahrenen Straße war sie sehr unsicher. Beim TA gab es gar keine Probleme, da war alles interessant. Wellensittiche, Katze, Hund, alles toll. Auch die Ärztin war nett und die Pfleger auch. Danach ging es in die Eisdiele, Eis essen. Lotti hat sich alles angeschaut und ihre Möhre gefüttert, dann ging es wieder nach Hause.
Alltag, Hitze, neue Spielkameraden
Die Hitze legt unsere Duracell lahm. Lotti ist nur Morgens und Abends fit, so ab 12 Uhr pennt sie bis knapp 18 Uhr. Nur ihre Pipirunde wird dann wahrgenommen, sonst gepennt. Es ist viel zu warm. Spike geht es da nicht besser.
Einiges das jeden Tag trainiert wird, sitzt. Zum Beispiel Leine anziehen ohne Theater. Sie zieht nicht mehr wie ein Zugpferd, und Futter geben geht auch immer stressfreier. Auf "hier" hört sie auch, auch auf "weiter" (wenn sie mal wieder wie ein Bonsai mitten im Weg steht). Sitzen geht, allerdings ist sie dabei doch noch sehr energiegeladen, dass hält nicht lange an. Außer man steht selbst irgendwo rum, dann ist stehen blöde.Autos an der Straße sind auch mittlerweile kein Problem mehr.
Sie hat auch neue Freunde. Eine englische Bulldogge und ein Kangal-Labrador-Mix. Allesamt größer als sie. Und natürlich Spike. Da wird gebalgt, gespielt und ganz nah beieinander geschlafen.
Leider habe Ich momentan nicht so viel zu erzählen, da sich feste Rituale gebildet haben. Nach wie vor ist sie ein Happy Dog.