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Mein Reisebericht
ins Tierschutzzentrum zu Boris - Letzter Teil!
… oder besser gesagt, endlich ist es so weit, dass es so weit ist…
Im August 2021 hatte ich Boris das erste Mal gesehen und ihn kennen lernen dürfen.
Genau ein Jahr später war es endlich so weit, ich machte mich mit Attila auf die Reise, um den großen Jungen abzuholen.
Im Tierschutzzentrum verkehrsbedingt erst später abends angekommen, musste ich mich bis zum nächsten Morgen gedulden.
Als ich zum Auslauf von Boris kam, sah er mir schon entgegen und obwohl wir uns ca. zwei Monate nicht gesehen hatten, freute er sich richtig und rannte aufgeregt herum. Wenn das kein guter Einstieg ist, dachte ich mir.
An den nächsten beiden Tagen standen gemeinsame Spaziergänge mit ihm und Atti ebenso auf dem Plan, wie kurze Autofahrten mit Ein- und Aussteigen.
Da es nach drei Tagen auf große Fahrt gehen würde, sollte er sich mit dem Wagen und seiner Hundebox möglichst vertraut machen.
Na, und dann war es so weit, dass Gábor und ich den Burschen reisefertig machten und überrascht waren, wie schnell er seine Box “enterte“.
Natürlich war ich ziemlich aufgeregt und gespannt, wie er die lange Fahrt verkraften würde. Um es kurz zu machen, nach einer knappen Stunde unruhigem Gehechel hat Boris sich ein Beispiel
an Atti genommen, sich nach und nach entspannt und nach ca. 1,5 Stunden war Ruhe im hinteren Bereich und nur ab und zu im Rückspiegel ein Kopf zu sehen.
Ich war richtig überrascht, dass dieser Zustand die ganze Fahrt anhielt und hatte fast ein schlechtes Gewissen, als ich die beiden nach ein paar Stunden zu einer kurzen Pinkelrunde aus dem Wagen holte…
Zu Hause angekommen, war für Boris natürlich alles extrem aufregend und ungewohnt. Man muss sich klar machen, dass viele Hunde aus dem Auslandstierschutz in ihrem bisherigen Leben nicht kennen gelernt haben, wie angenehm es sich in einem Haus lebt. So auch bei Boris. Da ich das wusste, habe ich ihn die ersten beiden Nächte draußen schlafen lassen und mich einfach auf einer Liege dazu gesellt. Das Haus war ihm einfach nicht geheuer.
Aber schon am dritten Tag verbrachte er die Nacht im Haus, bei offener Terrassentür. Seit einer Woche ist auch die geschlossen.
Ich möchte mich nicht allzu sehr in Einzelheiten verlieren und Langeweile erzeugen, nur so viel:
Die Besuche in Ungarn waren Gold wert, was das erste vorsichtige Vertrauen fassen Attila und mir gegenüber betrifft. Man merkt deutlich, dass er in den letzten beiden Wochen so
sicherlich schneller Vertrauen fassen konnte. Aber auch für Atti war es leichter, einen Hundekumpel, den er schon einige Male gesehen hatte, in seinem Bereich zu akzeptieren als wenn ich ihm
plötzlich “a new kid in town“ präsentiert hätte.
Mein alter Straßenkämpfer hat die Sache übrigens grandios gemeistert und in den ersten Tagen nur einige (berechtigte) verbale Signale gesetzt. Es wurde nicht getackert… 😊
Was im Haus sehr geholfen hat, war die Benutzung von mehreren Kindergittern an den Türen, um einfach ab und zu eine ruhige Trennung mit Sichtkontakt auch zu mir zu ermöglichen.
In diesen Momenten konnte auch ich dann etwas durchatmen…
Boris ist nun etwas mehr als zwei Wochen bei uns und ich wundere mich immer wieder, wie eng wir schon zusammengerückt sind. Die Kindergitter sind nach wie vor da, aber nur noch ganz selten (z.B. beim Futtern) geschlossen.
Man muss sich aber auch bewusst sein, dass es einem leichter fällt, die Situation zu managen, wenn man den “Problemhund“ schon seit Jahren kennt und ein unproblematischer Zweithund in die Gruppe kommt.
Wenn umgekehrt der Neuzugang der schwierigere Fall ist, ist das noch mal eine größere Herausforderung. Vielleicht irgendwann…
Wenn jemand von Euch Fragen oder Probleme hat, meldet Euch gerne per Mail bei der PHU, wenn ich helfen kann, jederzeit gerne.
Na und wer uns persönlich kennen lernen möchte, und sich am kommenden Samstag zu unserem Pfotentreffen angemeldet hat, darf sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass ich nicht geschwindelt habe. Denn Boris und ich werden anwesend sein.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
© Pfotenhilfe-Ungarn