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Frohe Pfingsten! Frohe Pfingsten?
Liebe Tierfreunde,
gerade ist wieder eine Reise aus Ungarn glücklich zuende gegangen. Nur wenige Stunden sind vergangen. Für die Tiere, die auf dem Transport mitgereist sind, hat sich die ganze Welt verändert. Ihre ganze Welt.
Nur wenige Stunden ist es her, das ich in Ungarn an den Gittern stand und die Hunde besuchte, die ich immer besuche. Und es gab auch diesmal wieder einen Notfall, der ein Sonderticket bekam, weil er zu mickrig ist und im Gehege gemobbt wird.
Und dann gab es auch vor wenigen Stunden wieder die Begegnungen, die mich völlig fertig machen und die mein ganzes Denken und handeln seit Jahren beeinflussen.
Ein Beispiel dafür sind zwei Brüder, die ich im März diesen Jahres im Tierheim völlig verwahrlost, verhungert und ängstlich kennenlernte. Diese beiden jungen Kerle haben sich gut erholt. Ihr Leib verdeckt nun die eckigen Kanten des Skeletts, ihr Fell ist nicht mehr mit Kotklumpen verklebt und sie genossen meine wenige und eher armselige Aufmerksamkeit mit jeder Geste und jeden Blick.
Es hat ihnen nichts genützt, dass sie sich gut entwickelt haben, oder? Das Fell hat die falsche Farbe, die Größe ist zwar gar nicht so übel, aber irgendwie könnte ein Jagdhund beteiligt gewesen sein, was die Vorfahren angeht.
Niemand will Jagdhunde.
Auch ihre neue Offenheit den Menschen gegenüber, und den Genuss nach streichelnden Händen schürt Sehnsucht in den jungen Herzen. Ob diese Sehnsucht sich jemals erfüllt?
Dann gab es dort einen gerade gefundenen Cockerspaniel. Er war in einem erbärmlichen Zustand. Er hatte Schmerzen und war sowohl körperlich, als auch psychisch wirklich fertig und ein absoluter Notfall. Es war klar, das er ausschließlich auf der Swiss Ranch eine Chance hätte, ins Leben zurück zu finden. Doch es kam anders. Besitzer kamen und forderten den Hund. Sie konnten beweisen, das er ihr Eigentum ist und der Hund mußte ihnen übergeben werden.
Das Bild, dass diesen Text begleitet, ist ein winziges Hundekind, das völlig alleine umherirrte.
Wie lange wird der Wahnsinn noch so weitergehen???
Heute ist Pfingsten. Meine Gedanken sind immer noch in Kecskemét.
Pfingsten ist ein christliches Fest, mit einer wundervollen Botschaft, wie ich finde:
Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen.
Ich wünsche Ihnen und Uns, das wir einander verstehen. Das wir über das selbe reden, wenn wir das Wort "Tierschutz" in den Mund nehmen. Dass wir, weit ab von persönlichen Befindlichkeiten, mit aller Kraft gemeinsam daran arbeiten, dass zukünftig einsame Hunde, wie die beiden jungen Jagdhunde und das Hundebaby, niemals geboren werden. Das Kastrationsprogramme greifen und das die Notwendigkeit erkannt wird!
Das derjenige, der einen Hund hält, die Verantwortung und den nötigen Respekt aufbringt und auch aufbringen will!
Das die Verantwortlichen der rumänischen Regierung (und nicht nur der rumänischen ) endlich beginnen, über dasselbe Thema zu reden und sich darauf besinnen, worum es eigentlich geht. Um Leben!
Ich wünsche Ihnen und Euch noch einen sonnigen Pfingstmontag und eine schöne Zeit mit der Familie und den Tieren.
Christine Hartung-Czaja
2.Vorsitzende
im Namen des gesamten Pfotenhilfe-Teams