Aktuelle Meldung
Stellungnahme zur aktuellen Lage in Rumänien
Liebe Tierfreunde,
mit Bedauern und Empörung nehmen wir die politischen Entscheidungen und tatsächlich umgesetzten Entwicklungen in Rumänien zur Kenntnis. Einige aus unserem Team haben das Land bereits selbst bereist und Erfahrungen (sowohl positive als auch negative) vor Ort machen können.
Es ist ein Land mit vielen Problemen und einer gespaltenen Gesellschaft. Aufgrund ihrer eigenen Sorgen, übersehen die Menschen dort leider oft die Bedürfnisse der Tiere. Es gibt trotzdem viele Menschen, die sich um Tiere und die Straßentiere im Besonderen kümmern und diese brauchen jetzt Unterstützung, um weiterhin den Tieren helfen und eine Stimme verleihen zu können.
Wir rufen Sie daher auf folgende Petitionen zu unterscheiben, damit die Europäische Union weiterhin Druck auf die Regierung in Rumänien ausübt:
Die Vertreter der Europäischen Union müssen merken, dass die Bürger der EU nicht mit den Maßnahmen der rumänischen Regierung einverstanden sind. Diese Maßnahmen sind deutlich entgegengesetzt zu den (rechtlich nicht bindenden) Handlungsanweisungen von der Intergroup des Europäischen Parlaments zum nachhaltigen Umgang mit streunenden Tieren.
Eine dauerhafte Reduktion der Streuner kann nur durch unablässige und flächendeckende Kastrationen erfolgen. Der Erfolg ist über diesen Weg nicht sofort sichtbar, sondern schreitet langsam voran (und kostet eventuell mehr Geld), dafür ist er nachhaltiger und natürlich ethischer.
Über den aktuell beschrittenen Weg der Massentötungen ist kurzfristig ein deutlicher Erfolg sichtbar: es gibt weniger Straßenhunde. Folge ist allerdings, dass die Hunde, die bei den Tötungen entkommen konnten (und es gibt immer Hunde, die sich ins Umland zurückziehen oder sich gut verstecken) sich in den nächsten Monaten massiv Fortpflanzen werden, da diese nun viel mehr Ressourcen zur Verfügung haben und nicht mehr um diese mit vielen anderen Streunern konkurrieren müssen – Folge ist: im nächsten, spätestens im übernächsten, Jahr gibt es wieder genauso viele Streuner, wie vor den Massentötungen!Die Behörden würden also wieder vor demselben Problem stehen.
Von unseren Homepagebesuchern wurden wir in den vergangenen Wochen mehrfach angeschrieben und um Hilfe gebeten. Diese Hilfe zu leisten ist nicht so einfach, wie viele denken. Es ist nicht ohne weiteres möglich über die Grenze von Ungarn nach Rumänien zu fahren, dort einfach Hunde einzupacken und diese in unser Tierheim zu bringen, denn:
1) es ist rechtlich nicht gestattet einfach Hunde über Grenzen zu bringen, die Tiere müssen gechippt und geimpft sein (die Tollwutimpfung muss 21 Tage im Körper des Hunde sein), ein Amtstierarzt muss maximal 24 Std. vor der Ausreise die Reisefähigkeit des jeweiligen Hundes feststellen und wir müssen von dem jeweiligen Veterinäramt unser Transportauto vor Ort abnehmen sowie die Pässe der Tiere legalisieren lassen,
2) wir haben nicht die nötigen freien Quarantäneplätze, um diese Hunde wie üblich und erforderlich zunächst in Quarantäne zu setzen,
3) wir nehmen laufend Hunde aus Ungarn auf, sodass wir nicht genügen Platz für einen Transporter voller neuer Hunde hätten,
4) wir haben nicht die finanziellen Mittel, um nach Rumänien zu fahren, Hunde zu holen und diese dann (was sicherlich nötig ist) medizinisch zu versorgen,
5) es fehlen uns leider die Helfer/Mitarbeiter, um so eine Aktion durchzuführen (wir haben momentan nur drei Tierheimmitarbeiter plus Gabor unseren Tierheimleiter, die all ihre Kapazitäten für unsere Hunde ausschöpfen).
Die Pfotenhilfe-Ungarn e.V. und ihr ungarischer Partnerverein Pfotenhilfe Ungarn -Állat És Környezetvédelmi Egyesület halten sich strikt an die ungarischen Gesetze, sowie an geltendes EU-Recht, alles andere wäre unverantwortlich gegenüber den Hunden, die sich bereits in unserer Obhut befinden und für die wir verantwortlich sind.
Eine Zuwiderhandlung würde massive Geldstrafen sowie ein eventuelles Betriebsverbot nach sich ziehen – diese Gefahr möchten wir nicht eingehen, wir hoffen, dass Sie das verstehen.
Hier finden Sie noch weitere Links und Protestaktionen zum Thema:
http://www.etnev.de/warum-jeder-deutsche-steuerzahler-den-mord-an-25-mio-unschuldigen-hunden-in-rumanien-mitfinanziert
http://www.etnev.de/protestbrief-an-den-prasidenten-des-eu-parlaments
http://www.tasso.net/Tierschutz/Aktionen/Strassenhunde
http://ec.europa.eu/citizens-initiative/public/how-to-signup
Ihr/euer
Pfotenhilfe-Ungarn Team