Aktuelle Meldung
Das Leben ist ein ewiges Auf und Ab
So ist es erst ein paar Tage her, dass wir uns gefreut haben, weil so viele Hunde ein neues zu Hause bekommen konnten.
Und dann erreichte uns diese Nachricht.
Genauso wie Sie unsere Seite und unsere Hunde begleiten, tun wir dies auch und es tut jedes Mal weh, wenn wir hören, dass einer unserer ehemaligen Schützlinge seine Familie verlassen musste.
Bitte trauern Sie mit der Familie und uns um Pepita, die auch hier nicht vergessen wurde. Pepita, run free in ein neues Leben ohne Schmerzen. Du durftest bei deiner Familie erleben wie schön das Leben sein kann, auch wenn man einen schlimmen Start und eine lange lange Wartezeit hatte. Nimm alles Erlernte und Erlebte mit über die Regenbogenbrücke und besuche deine Menschen fortan in ihren Träumen, so kannst Du Ihnen über die schwere Zeit hinweghelfen.
ICH –Pepita
Irgendwann im Jahr 2007, ich war zwei Jahre alt, war ich auf einem Friedhof in Ungarn. Was ich dort gemacht habe und wie ich vorher gelebt habe, bleibt mein Geheimnis.
Jemand hat mich dort eingefangen und mitgenommen. Ich wurde in ein Tierheim gebracht und blieb dort sieben Jahre. Es war dort sehr laut und alles machte mir fürchterliche Angst, meine Artgenossen und auch die Menschen dort. Ich war schließlich so in meiner Angst gefangen, dass ich mich fast aufgegeben habe – obwohl die Menschen immer wieder versucht haben, mir meine Angst zu nehmen und immer haben sie auch versucht, ein Zuhause für mich zu finden.
Aber niemand wollte mich.
Dann im Dezember 2014 passierte es doch und alles ging sehr schnell. Ich kam in eine Box und mit vielen anderen Hunden haben wir eine sehr lange Autofahrt durchstehen müssen. Irgendwann spät in der Nacht wurde ich bei Schneetreiben in ein anderes Auto gebracht. Die fremden Menschen gaben mir Leckerli. Was war los?? Ich hatte wie immer schreckliche Angst. Als die Fahrt mit den fremden Menschen zu Ende war, wurde ich in ein Haus gebracht. Dort war es sehr ruhig. In dem Raum saßen zwei mir fremde Menschen auf dem Fußboden, eine Hündin die mir sehr ähnlich war und ein frecher Kater im Halbkreis um mich herum. Der Kater kam zur Begrüßung gleich an meine Box und stupste mich kurz an. Da hat er sich umgedreht und ist fressen gegangen.
Die beiden neuen Menschen gaben mir Leckerli und sprachen für mich unverständliche Worte. Die Leckerli waren prima, aber die gesamte Situation war irgendwie gruselig für mich. Da sich alle sehr ruhig verhielten, habe ich mich dann heraus getraut aus meiner Box. Und es passierte ------nichts.
Es stand ein Korb mit einer dicken Decke in dem Raum, den meine neuen Menschen Wohnzimmer nannten. Im Ofen brannte ein wärmendes Feuer. Erst jetzt verstand ich, dass dieser Korb mit der dicken Decke für mich war—für mich ganz allein. Damals wusste ich noch nicht, dass ich mir diesen Korb gelegentlich mit dem Kater teilen muss. Aber das war dann später ok so. Ich habe mich jedenfalls in diesen Korb gelegt und dann hat mich eine sehr große Müdigkeit einfach einschlafen lassen. Als ich dann aufgewacht bin, hat mir der Mann ein Brustgeschirr angelegt, dann ging es nach draußen in den Garten. Ich wusste was zu tun war, schließlich war ich stubenrein. Nur in das warme Haus wieder rein, das habe ich mich nicht getraut. Türen waren nach meiner Erfahrung gefährliche Dinger, an denen man sich wehtun konnte. Aber mein neues Frauchen hat mich mit einer Engelsgeduld und hunderten von Leckerli vom Gegenteil überzeugt. Irgendwann konnte ich sogar Fliegentüren selbst öffnen. So lernte ich auch ganz langsam die neue Sprache, an der Leine laufen und viele andere Dinge mehr, die ich mich allein nie getraut hätte.
Das meiste habe ich von dieser Elki gelernt. Immer wenn wir auf andere Menschen oder Hunde getroffen sind, hat sie das alles für mich geregelt. Richtig toll war es, wenn es an der Tür geklingelt hat- Die Menschen vor der Tür hatten fast immer was für mich dabei. Im Laufe der Jahre wurden Laika, die andere Hündin, und Matze der Kater meine besten Freunde. Nur mit diesem Mann, der hier wohnt, bin ich lange Zeit nicht zurecht gekommen. Er erinnerte mich an Personen aus meinem früheren Leben und das waren schlimme Erinnerungen. Dennoch hat sich dieser Gerd immer wieder mit mir beschäftigt, auf den Bauch gelegt und mir Futter angeboten. Nach ca. drei Jahren hatte ich die Angst ihm gegenüber aber überwunden.
Ich habe seit 2014 sehr viele Abenteuer mit meinem neuen Rudel erlebt, wir haben alle diese Abenteuer zusammen gemeistert.
Von der Oma in der Nachbarwohnung bekam ich jeden Morgen einen Streifen Schmacko, dann wurde ich gebürstet und war fertig für den kommenden Tag.
So wurde ich älter und das Laufen wurde sehr anstrengend, ich bekam Tabletten und konnte dann zwar nur langsam aber wenigstens schmerzfrei laufen. Irgendwann wurde mir aber auch das zuviel, ich mochte nicht mehr rausgehen und wollte nur noch schlafen. Eines Tages bekam ich schreckliches Bauchweh und kaum noch Luft. Meine Elki ist dann sofort mit mir zu meiner Lieblingstierärztin gefahren, Laika war auch mit dabei. Meine Ärztin hat mich untersucht und kurz danach haben alle um mich herumgesessen und geweint. Alle haben mit mir gekuschelt und mir die leckersten Leckerli gegeben. Wie bei meiner Ankunft waren alle um mich herum versammelt und Angela meine Ärztin kam auch noch zu uns nach Haus dazu. Aber mir ging es furchtbar schlecht und ich war schrecklich müde. Meine Ärztin hat ganz ruhig mit mir gesprochen und mir eine Spritze gegeben. Dann bin ich in Elkis Armen eingeschlafen und alle Schmerzen waren weg.
Ich liege jetzt mit meiner Lieblingsdecke in einem Grab, welches Gerd für mich bereitet hat, Elki hat mir eine Rose auf das Grab gepflanzt. Meine Menschen weinen viel, aber ich hatte hier eine sehr schöne Zeit. Meine Menschen sagen, ich war ein ganz besonderer Hund
Pepita (Peppi) 15 Jahre alt
Liebe Peppi,
dein Rudel, deine Menschen wünschen dir alles erdenklich Gute auf deiner Reise.
Goodbye Hungarys Rose.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
© Pfotenhilfe-Ungarn