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Beschäftigungsmöglichkeiten
Fehlverhalten oder auch Problemverhalten von Hunden tritt oft auf, wenn sich der Hund entweder nicht wohl fühlt (dies kann z.B. aus Unsicherheit oder Angst sein, oder mit der Pubertät zusammenhängen oder aufgrund eines durchlebten Traumas auftreten) oder es ihm schlicht zu langweilig ist, weil er unterfordert ist. Viele Hunde übernehmen bei inkonsequenter Führung auch gerne mal das Regiment und würden fortan gerne bestimmen, wie der Hase läuft.
Daher ist es wichtig nicht nur am Problem selbst anzusetzen, sondern mit der Arbeit an der Basis zu beginnen.
Der Hund benötigt in erster Linie eine klare Führung, danach sein Futter und erst an dritter Stelle Kuscheln und Schmusen. Bitte nicht falsch verstehen, die Körpernähe ist sehr wichtig, sollte aber nicht an allererster Stelle stehen.
Sobald es gelingt ein gutes Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund herzustellen und der Hund gelernt hat seinem Menschen zu vertrauen, wird es auch leichter auf ihn einzuwirken und Problemverhalten abzutrainieren.
Empfehlenswert ist eine Kombination aus Bewegung und Einbeziehung der anderen Sinne des Hundes, z.B. Suchspiele, die Nasenarbeit erfordern oder Intelligenzspiele, bei denen sich der Hund konzentrieren muss.
Man kann Hunde hervorragend zur Mitarbeit bewegen, indem man ihnen einen Anreiz bietet, ganz nach dem Prinzip: „Auch wir gehen nicht zur Arbeit, wenn wir nicht dafür bezahlt werden!“
Wie wir dies beim Hund umsetzen, ist je nach Charakter des Hundes unterschiedlich:
So wird sich der verfressene Kamerad über Futter- oder Leckerchen motivieren lassen, während der verspielte Jungspund vielleicht leichter durch ein Spielzeug überredet werden kann. Und bei den ganz sensiblen Hunden genügt manchmal schon ein ganz großes verbales Lob mit einer freundlichen Streicheleinheit.
Wichtig ist nur, dass wir gemeinsame Zeit auch gemeinsam nutzen. Wenn ich beim Gassi gehen z.B. ganz auf meinen Hund konzentriert bin und der sich fragt, ob er vielleicht ein Leckerchen abstauben kann, oder ob sein Bällchen ( bitte nicht an befahrener Straße ) für ihn fliegen wird, oder ob wir gleich eines unserer Spiele einbauen, so habe ich einen ganz anderen Kameraden an meiner Seite, als wenn ich mit meinem Smartphone beschäftigt bin und den Hund sich selbst überlasse oder in Gedanken versunken den nächsten Tag plane und nicht darauf achte, dass ich eigentlich meinen Gefährten am anderen Ende der Leine ( oder evtl. schon am anderen Ende des Feldes ) habe.
Und genauso verhält es sich auch zu Hause.
Es gibt Zeiten, in denen ich beschäftigt bin oder arbeite und mein Hund gelernt hat, dass er zwar bei mir liegen darf, aber keine Aufmerksamkeit erhalten kann, und im Ausgleich dazu gibt es dann auch Zeiten, in denen es nur noch meinen Hund und mich gibt und er meine volle Aufmerksamkeit erhält.
Doch genug der Theorie, hier kommen Beispiele wie ich für Abwechslung und interaktive Beschäftigung sorgen kann:
- Leere Klopapierrollen oder Zewarollen mit einem Gemisch aus Trockenfutter (das scheppert schön) und Käse- oder Leberkäse- oder Wiener- oder Lyonerwürfelchen (Geruchsträger) füllen und diese dann dem Hund schenken zum Auspacken und Futtern. Im nächsten Schritt kann man dem Hund zeigen, dass es dieses Spielzeug für ihn gibt und es dann in einem Zimmer verstecken und suchen lassen. Dann wird gemeinsam gesucht, gefunden und die Freude ist zusammen viel viel schöner als alleine!
- Für Ambitioniertere gibt es die Zielobjektsuche (ZOS) bei der der Hund via eines Clickers auf eine bestimmte Sache konditioniert wird und diese dann suchen darf. (Nasenarbeit ist Konzentration und das lastet den Hund aus). Bitte besuchen Sie hierfür einen Kurs, um den Hund richtig zu konditionieren.
- In diesen Bereich fällt auch Mantrailing, das inzwischen nicht nur professionellen Suchtrupps vorbehalten ist, sondern mittlerweile auch gerne von Hundeschulen und Trainern angeboten wird. Hunde suchen hier nach Menschen und lernen sich auf Spuren zu konzentrieren.
- Man kann sich im Handel inzwischen mit sehr vielen Intelligenzspielzeugen für Hunde eindecken und mit dem Hund gemeinsam die verschiedensten kniffeligen Aufgaben lösen, an deren Ende immer ein Leckerli für den Hund herausspringt. Diese Spiele sind selbstbelohnend, was bedeutet, dass der Hund lernt sich seine Belohnung durch Eigeninitiative zu erarbeiten. Hunde reagieren wie wir Menschen auf Erfolg, den man sich selbst erarbeitet.
- Sie können ihrem Hund ein kleines Labyrinth bauen, z.B. mit Stühlen, über die Sie Decken hängen und dann üben ihn hindurch zu leiten. Oder Sie besorgen sich im Fachhandel (Futterhaus, Fressnapf, oder online. Z.B. Schecker, Zooroyal, Zooplus, Superhund24 o.ä.) ein paar Geräte aus dem Bereich Agilty und bauen im Garten einen Trainingsparcours auf, den man ganz schnell auch wieder abbauen und verstauen kann. Dort trainiert man eine Kombination aus Bewegung und Konzentration.
- Bauen Sie bei Gassirunden einen Erlebnisparcours mit ein, indem der Hund lernt über umgefallene Bäume zu balancieren, oder versteckte Leckerchen in einem morschen Baum zu finden. Auch hier kann man Suchspiele „a la Klopapierrolle“ miteinbauen. Oder Sie trainieren einfach ein wenig „Unterordnung“, indem Sie auch beim Gassi gehen einfache Befehle wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ abrufen. Ihr Hund wird lernen sich immer mehr auf Sie zu konzentrieren.
Die Liste, wie man seinen Hund beschäftigen kann ist endlos lang, aber hier wollte ich einfach das
Prinzip aufzeichnen wie ein sorgenfreies Zusammenleben möglich sein sollte.
Im Internet findet man auch jede Menge an Spielmöglichkeiten, die man sich einfach googeln kann.
Probieren Sie es doch einfach einmal aus!
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
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