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Weihnachtsgans Ja - Nein ?
Weihnachten steht vor der Tür, und damit stellt sich die alljährliche Frage: Was tische ich an den Festtagen auf? Traditionen gibt es viele, doch am bekanntesten und beliebtesten ist die Weihnachtsgans. Dass diese vielen Menschen sehr gut schmeckt, weiß wohl so ziemlich jeder, doch es gibt durchaus Gründe, weshalb Sie lieber zu anderen Traditionen greifen sollten.
Der finanzielle Aspekt
Die Preise variieren stark je nach Herkunftsland und Haltungsbedingungen. Je nach Größe der Familie wird eine Gans wohl nicht ausreichen. Kommen die Gänse von einem gut!!! geführten Bio-Hof, wird Ihnen der Preis ein großes Loch in die Kasse reißen.
Gesundheit
Wie bereits erwähnt: Gänse sind für manche Fleischesser lecker. Doch ist es aus gesundheitlicher Sicht ratsam, sie zu essen? Nein. Was die Gans so besonders schmackhaft macht, ist ihr Fettgehalt. Fett ist ein sogenannter Geschmacksträger, und davon hat die Gans reichlich. 100g Gänsefleisch enthalten ca. 31g Fett. Hinzu kommt dann noch das Fett, in dem das Tier „gebrutzelt“ wird, und das Fett der Beilagen.
Ethik und Tierrechte
Ist es ethisch vertretbar, Gänse zu töten oder töten zu lassen, um den ohnehin schon reichlich gedeckten Tisch noch voller zu machen? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Doch ist es vertretbar, die oft praktizierte Qualhaltung der Tiere zu unterstützen? Nein!
Gute Betriebe, meist Bio-Höfe, gewähren ihren Gänsen Auslauf auf Weiden, sodass die Tiere ein artgerechtes Leben führen können. Auch wenn dieses Leben durchschnittlich nach 9 bis 32 Wochen ein unnatürliches Ende findet.
Schlechte Betriebe, und diese befinden sich vorwiegend, jedoch nicht ausschließlich, in Osteuropa, mästen die Tiere. Dabei werden die Gänse nicht nur auf engstem Raum ohne Auslauf gehalten, sondern buchstäblich zwangsernährt.
Diese Mast hat zur Folge, dass die Gänse in möglichst kurzer Zeit möglichst viel an Gewicht zunehmen, damit sie zu einem möglichst hohen Preis verkauft werden können.
Durch die Zwangsernährung und die rasante Gewichtszunahme schwellen die Lebern der Gänse auf das zehnfache ihrer Normalgröße an, die sich dann als so genannte Delikatesse, besonders in Frankreich, einer großen Beliebtheit erfreuen.
Oft werden den Gänsen, wenn sie das Zielgewicht erreicht haben, bei lebendigem Leib und ohne jegliche Art der Betäubung die Federn herausgerissen, die dann wiederum als Füllung für Daunenbettwäsche verkauft werden.
In Deutschland ist diese Form der Haltung laut Artikel 3 des Tierschutzgesetzes verboten. Nicht verboten sind jedoch der Import und Handel mit solchen Tieren und Tierprodukten. Die Verpackungen der in Supermärkten erhältlichen Gänse weisen leider meistens nicht darauf hin, aus welcher Art der Haltung die Tiere stammen. Auch die Preise geben keinen Hinweis darauf. Gerade deshalb ist diese Information wichtig bei der Entscheidung welches Festtagsessen wir wollen.
Pfotenhilfe Ungarn Team
Copyright: Chris für Pfotenhilfe