Aktuelle Meldung
Gefährliche Leckereien
Der deutsche Philosoph Ludwig Feuerbach erkannte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, dass „der Mensch ist, was er isst.“ Was für den Menschen gilt, trifft selbstverständlich auch auf seinen tierischen besten Freund zu. Man könnte sagen: Der Hund ist, was er frisst beziehungsweise zu fressen bekommt.
Dennoch möchten viele Hundehalter ihrem Kumpel mit dem einen oder anderen Snack auch mal etwas Gutes tun, und wer kann schon dem unwiderstehlichen Hundeblick der hauseigenen Fellnase standhalten? Der Organismus des Hundes unterscheidet sich jedoch von dem des Menschen; manche für den Zweibeiner verträgliche Nahrungsmittel können dem Vierbeiner großen Schaden zufügen, da sie giftig oder auf lange Zeit schädlich für ihn sind.
Die Folge sind Vergiftungen, welche sich durch Erbrechen und Durchfall, Zittern, Krämpfe sowie Fieber, blasse Schleimhäute und auffälliges Verhalten wie Schwäche oder Unruhe äußern können. Schwere Vergiftungen verursachen aufgrund der Schädigung einzelner Organe und Organsysteme sogar Herzprobleme, Atembeschwerden oder beeinträchtigen das Nervensystem des Hundes.
Von A(vocado) bis Z(wiebelgewächs)
Zu den für Hunde gefährlichen Nahrungsmitteln zählt die Avocado. Als trendiges „Superfood“ mittlerweile aus vielen Küchen nicht mehr wegzudenken, kann das in der Avocado enthaltene Persin beim Hund im schlimmsten Fall zu Herzschäden führen.
Auch auf Schokolade sollte der Hund lieber verzichten. Kakao enthält das Alkaloid Theobromin, welches vom Hundeorganismus nicht verwertet werden kann. Eine Dosis von 100 bis 300 mg/kg Körpergewicht kann für Hunde tödlich sein; auch kleinere Mengen sind gefährlich, da sich der Stoff über längere Zeit im Körper anreichert.
Koffein kann vom Hund nicht verstoffwechselt werden. Kaffee und Tee sind somit für Hunde hochgradig toxisch und können schon in kleinen Mengen lebensbedrohliche Auswirkungen haben.
Nachtschattengewächse wie Auberginen, Paprika und Tomaten sind aufgrund des enthaltenen Solanins ebenso tabu. Der Stoff ist vor allem in der Schale und den grünen Pflanzenteilen enthalten. Kartoffeln sind in rohem Zustand ungeeignet, in gekochtem und geschältem Zustand sind sie für unsere Vierbeiner jedoch gut verdaulich.
Trauben beinhalten Oxalsäure, die beim Hund toxisch wirkt. Rosinen sind noch gefährlicher, da der Stoff in den getrockneten Trauben konzentrierter vorliegt.
Die in Zwiebelgewächsen wie Lauch, Zwiebeln oder Knoblauch enthaltenen Schwefelverbindungen zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes. Darum sollten Essenreste mit Zwiebelgewächsen nicht an den Hund verfüttert werden.
Die Dosis macht das Gift
Bevor Sie ein Nahrungsmittel an Ihren Hund verfüttern, sollten Sie sich also immer über die Verträglichkeit informieren. Es besteht aber kein Grund zu übertriebener Verunsicherung: Einige der für Tiere gefährlichen Lebensmittel sind für den menschlichen Organismus in zu großen Mengen ebenso schädlich. Oft macht also die Dosis das Gift – die verträgliche Dosis ist beim Hund im Vergleich zum Menschen jedoch geringer und variiert je nach Größe und Hunderasse.
Bei dem Verdacht einer Vergiftung sollte darum sofort der Tierarzt kontaktiert und genau ergründet werden, was der Hund in welcher Menge gefressen hat.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
© Pfotenhilfe-Ungarn