Aktuelle Meldung
Gewappnet gegen Gewitter
Eine Hitzewelle mit Temperaturen über der 30-Grad-Marke bringt nicht nur verschwitzte Tage und tropische Nächte mit sich, am Ende eines solchen Wetterphänomens steht oft auch ein spektakuläres Naturereignis: ein sommerliches Hitzegewitter.
Für viele Vierbeiner bedeutet dies enormen Stress, denn sie fürchten sich vor dem lauten Donner und den grellen Blitzen. Schon bevor das Gewitter überhaupt angekommen ist, bemerken Hunde den mit einem Unwetter einhergehenden Druckabfall. Blitzt und donnert es wenig später, bekommen viele Hunde Panik, sie hecheln, fiepen und jaulen, laufen unruhig durch die Wohnung und möchten sich in Ecken oder hinter Möbeln verkriechen. Schließlich nehmen unsere Vierbeiner mit ihrem exzellenten Gehör ein Gewitter noch viel intensiver wahr als wir Menschen – und selbst manch ein Zweibeiner fürchtet sich vor dem Aufleuchten der Blitze und dem Knallen des Donners.
Doch auch für jene Frauchen und Herrchen, die grundsätzlich kein Problem mit Gewittern haben, ist diese Situation alles andere als schön – niemand sieht seinen tierischen Freund gerne leiden. Mit etwas Wissen um die richtige Verhaltensweise und mit ein wenig Feingefühl können wir Zweibeiner jedoch enorm dazu beitragen, unserem Hund in dieser Ausnahmesituation so gut es geht zu helfen:
1. Für die Dauer des Gewitters sollte der Hund einen sicheren Zufluchtsort haben. Dies kann eine aus Decken gebaute Höhle sein, aber auch einfache Rückzugsmöglichkeiten unter einem Tisch, hinter einem Schrank oder auf der Couch geben einem Hund das Gefühl von Sicherheit und sollten ihm zumindest ausnahmsweise erlaubt werden.
2. Um die Geräuschbelastung möglichst zu minimieren, sollten alle Fenster geschlossen werden. Heruntergelassene Rollläden vermindern die Lautstärke des Donners zusätzlich und sorgen zudem dafür, dass der Hund die aufleuchtenden Blitze nicht wahrnimmt. Es kann sinnvoll sein, das Gewitter mit einem lauten Fernseher oder mit Musik zu übertönen – sofern diese Geräusche den Hund nicht noch zusätzlich stressen.
3. Ganz wichtig ist es, selbst ganz ruhig zu bleiben und Normalität auszustrahlen. Der Hund orientiert sich an seinem Menschen; strahlt sein Zweibeiner Angst und Aufregung aus, beeinflusst dies den Hund ebenso, wie ein Ruhe und Sicherheit ausstrahlendes Frauchen oder Herrchen es tut. Am besten geht man einer alltäglichen Aktivität in aller Ruhe nach, als ob es gar kein Gewitter gäbe. Falls der Hund sich zum Spielen animieren lässt, kann diese eine gute Ablenkung von dem Getöse des draußen tobenden Unwetters sein.
4. Eine früher vielfach verbreitete Mär hält sich bis heute hartnäckig: Auf den Hund einzugehen, würde ihn in seiner Angst bestärken und diese somit verschlimmern. Der Hund sollte nicht bemitleidet, aber auch nicht ignoriert werden! Es ist wichtig, seinem Vierbeiner das Gefühl von Nähe und Geborgenheit zu geben, sofern er diese denn sucht. Seien Sie einfühlsam gegenüber ihrem Hund, setzen Sie sich zu ihm und streicheln Sie ihn zwischendurch beiläufig, als sei alles vollkommen normal.
5. Um die Angst des Hundes nicht nur zu lindern, sondern ihm dauerhaft zu helfen, kann, in Absprache mit einem Verhaltenstherapeuten, eine Desensibilisierung sinnvoll sein. Hierbei werden aufgenommene Gewittergeräusche bei schönem Wetter abgespielt – zu Beginn der Desensibilisierung leiser, später dann lauter –, sodass der Hund sich an das Geräusch gewöhnt. Währenddessen beobachtet man das Verhalten des Hundes, streichelt ihn und spielt mit ihm oder gibt ihm Leckerlis, sodass die Geräusche für den Hund zu etwas Normalem, nicht Bedrohlichem werden und er sie vielleicht sogar mit etwas Positivem verknüpft. Dieser Prozess kann sehr lange dauern und viel Geduld erfordern; gelingt die Desensibilisierung aber, geht es dem Hund während eines Gewitters wesentlich besser.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
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