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Reisebericht ins Tierschutzzentrum zu Borisz Teil 5
Eigentlich war geplant gewesen, den zeitlichen Abstand für den nächsten Besuch und damit für die nächste Trainingseinheit möglichst kurz zu halten.
Aber leider war ich gesundheitsbedingt die “Spaßbremse“ und das Treffen hat sich letztlich fast drei Monate hinausgezögert. Über die Pfingstfeiertage war es dann aber endlich soweit.
Auf der Ranch und bei Borisz angekommen spürte ich auch gleich, dass der Bursche zunächst ein bisschen “fremdelte“ und mir zeigte, dass ich ihn hatte warten lassen.
Er machte aber nicht allzu lange einen auf Mimose, sondern ließ sich relativ schnell zum ersten gemeinsamen Spaziergang mit Atti und Gábor überreden.
Das Ganze fand in einem ziemlich belebten Wohngebiet von Kecskemét statt und ich war einmal mehr beeindruckt und total begeistert, mit welcher Ruhe und Gelassenheit dieser Bursche mit der für ihn so ungewohnten Situation umging. Manche werden jetzt denken, eben typisch Herdenschutzhund, aber das würde Borisz wirklich nicht gerecht werden. Ich habe im Lauf des letzten Jahres auch unter den HSH ganz andere Exemplare kennen gelernt.
Aber auch Atti war von Anfang an sehr entspannt und akzeptierte die Nähe des Großen. Danke dafür mein kleiner Weißer…
Ein weiterer Punkt auf dem Trainingsplan war Dank Gábor und seiner enormen praktischen Erfahrung schneller “abgehakt“ als ich es mir im Vorfeld vorgestellt hatte.
Gemeint ist das Autofahren in der Hundebox. Anstatt mit meinen extra mitgebrachten Leckerlies zu locken, schlug Gábor vor, kein großes Ding aus der Angelegenheit zu machen, sondern Borisz ganz selbstverständlich mit konsequentem aber sanftem !!! Druck in die Box zu bewegen. Und siehe da, es funktionierte. Die ganze Aktion hat zur Folge, dass sich Atti jetzt zu Hause über jede Menge Futterdöschen freuen kann, die gar nicht zum Einsatz kamen.
Dass die Vorgehensweise richtig gewählt war, zeigte uns Borisz am nächsten Tag. Der Spaziergang führte uns im letzten Teilstück direkt entlang einer Landstraße mit schnell vorbeifahrenden Wagen. Das war für den Jungen eine ganz große Herausforderung (und damit auch für mich eine schweißtreibende Angelegenheit, ihm auch in dieser Phase Sicherheit zu vermitteln…).
Als wir kurz danach wieder am Wagen waren und ich die Box öffnete, konnte er nicht schnell genug hineinspringen. Gewonnen… er sieht die Box nach so einer Anstrengung als sicherer Hafen an. Besser kann es nicht laufen…
Danach saßen wir alle zusammen noch bei Gábor im Garten und ließen die beiden Jungs gemeinsam zur Ruhe kommen.
Während die beiden das Gelände abschnüffelten, hielten wir Kriegsrat und waren uns schnell einig, dass Borisz jetzt wirklich soweit war, dass er seine Reise antreten und zu uns nach Hause kommen sollte. Wobei ich ihn natürlich abholen werde.
Das Ganze ist für Anfang Juli geplant, ich freue mich schon sehr und bin natürlich auch etwas nervös. Aber das gehört einfach dazu.
Auf alle Fälle werde ich Euch berichten…
Bis dann…
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
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