Aktuelle Meldung
In den letzten zwei Oktoberwochen
war Besuch aus Deutschland im Tierschutz-Zentrum anwesend.
Doch lassen wir unsere Besucher an dieser Stelle mal selbst erzählen:
Hallo, liebe Leser!
Mein Mann und ich durften 14 Tage lang am Alltag des Tierschutz-Zentrums teilhaben. Mit all seinen Sonnen- aber auch Schattenseiten.
Die Freude ist bei jedem Besuch gleich groß, wenn man von Gehege zu Gehege und von Zwinger zu Zwinger geht und dann auch viele bekannte Hunde wieder antrifft.
Natürlich wäre es noch schöner die Langzeitinsassen vermittelt zu sehen, aber der eine oder andere von ihnen hilft durch seinen Charakter ja leider selbst dabei mit von Mal zu Mal noch immer vor Ort zu sein. Freude empfinde ich trotzdem, denn auch wenn sie noch keinen geeigneten Platz gefunden haben – und die Hoffnung geben wir nie auf – so ist es doch schön zu sehen, dass es ihnen gut geht, ihre Bedürfnisse bestmöglich befriedigt werden und sie ihren Lebenswillen nicht verloren haben.
Meistens dauert es aber gar nicht lange, bis der eine Anruf reinkommt, vor dem ich mich jeden Urlaub aufs Neue fürchte. Auch dieses Mal war es nicht anders. Die namenslose Schäferhündin mit dem aufgebrochenen Tumor, für die wir nichts mehr tun konnten, musste auf ihrem letzten Weg begleitet werden. Natürlich hätte ich an diesem Tag etwas anderes machen können, oder mich zumindest am entlegensten Winkel der Ranch herumdrücken können, aber das war mir einfach nicht möglich. So habe ich diese Hündin tapfer auf ihrem letzten Weg begleitet, auch wenn ich meine Tränen nicht unterdrücken konnte. Aber auch das gehört eben zum Alltag eines Tierheims dazu.
Bei Rose und Folti musste ich all meine Beherrschung aufbringen, um diese zwei bezaubernden Damen nicht einzupacken und mitzunehmen. Rose, die zwar uralt und klapprig ist, einen Napf voller Futter aber schneller verdrücken kann als jeder Labi oder Beagle und die blinde Folti, die einfach nur zuckersüß ist. Ihre Blindheit behindert sie keineswegs und sie hat einen unglaublichen Willen und eine absolut positive Ausstrahlung.
So könnte ich nun meine Eindrücke eines jeden Hundes aufzählen, aber das würde einen Roman aus diesem kleinen Reisebericht entstehen lassen.
Sehr interessant wird es auch, sobald mit den Tieren gearbeitet wird. Seien es Videos mit einer Einschätzung der Hunde durch Gabor oder sei es eine Vergesellschaftung, weil eine Umbelegung einzelner Hunde bevorsteht. Aber auch die Möglichkeit dem Tierarzt bei Operationen über die Schulter blicken zu dürfen oder bei der Wundversorgung zuzusehen sind eine Erfahrung, die man nicht überall machen kann.
Und wenn einmal keine dringenderen Arbeiten zu erledigen sind genieße ich die Stunden, in denen ich in den Zwingern nah bei den Hunden sein darf. Ich fotografiere sehr gerne und kann mich dann damit auch ein wenig nützlich machen. Und wenn keiner zusieht, werde ich auch mal so richtig albern und knutsche die freundlichen unter ihnen so richtig nieder. Bei den etwas ungenießbareren Exemplaren halte ich mich dann aber auch gerne vornehm zurück und besteche sie nur auf Distanz mit einem Leckerchen.
Und während ich eifrig mit den Tierchen beschäftigt bin, macht sich mein Männlein anderweitig nützlich. Als gelernter Schweißer kann er beim Bau neuer Zwinger tatkräftig mit hinlangen. Oder er greift mit rein, wenn es darum geht Holz aus dem Wäldchen zu holen um genug Rohstoffe für den Winter anzulegen.
Zu tun ist ja immer irgendetwas und wir haben große Freude daran so ganz selbstverständlich mitaufgenommen und integriert zu werden.
Vielleicht verspüren ja auch Sie Lust das Tierschutz-Zentrum einmal zu besuchen. Eine gute Gelegenheit bietet sich hierbei z.B. bei dem jährlichen Tag der Offenen Tür, von dem wir hoffen, dass er 2022 wieder stattfinden kann.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
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