Aktuelle Meldung
Sommer, Sonne – Achtung: Granne!
Der Sommer ist da: die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und die Vegetation steht in voller Blüte. So schön diese Jahreszeit für Mensch und Hund auch ist, birgt sie dennoch ihre Tücken. Für unsere Vierbeiner gibt es dabei eine besondere: die Granne.
Grannen befinden sich als borsten- oder fadenförmige Fortsätze an bestimmten Gräsern oder den Ähren verschiedener Getreidesorten, wo sie der Samenausbreitung dienen. Dafür besitzen sie einen Widerhaken sowie eine harte, scharfe Spitze, mit denen sie sich in den Boden bohren und so den Samen, welchen sie umschließen, in die Erde einbringen.
Doch genau diese Eigenschaften können unseren Vierbeinern zum Verhängnis werden. Während des Gassigehens bleiben Grannen beim Vorbeistreifen im Fell hängen, „wandern“ von dort aus weiter und bohren sich in die Haut des Hundes oder gelangen in seine Augen, Nase und Ohren. Das instinktive Schütteln des Hundes, mit dem er sich normalerweise der Fremdkörper in seinem Fell entledigt, nützt hier nichts. Im Gegenteil: Aufgrund des Widerhakens sorgt die Bewegung nur dafür, dass die Granne noch tiefer eindringt.
Bohrt sich eine Granne tief in die Haut oder gelangt ins Körperinnere, verursacht sie wie jeder Fremdkörper eine Entzündungsreaktion. Im Ohr kann sie zur Durchlöcherung des Trommelfells führen; gelangt sie in die Atemwege, kann eine Granne sogar bis in die Lunge wandern. Darum ist es wichtig, die kleinen Pflanzenfortsätze rechtzeitig am Körper des Hundes zu bemerken.
Humpelt oder niest der eigene Vierbeiner, leckt, kratzt oder schüttelt er sich nach dem Spaziergang, so sind dies Anzeichen dafür, dass er sich eine Granne eingefangen hat. Sofern diese sich nur im Fell oder leicht in der Haut verfangen hat, kann man versuchen, sie selbst mit einer Pinzette zu entfernen. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass der ganze Fremdkörper entfernt wird. Ist man sich unsicher oder die Granne hat sich bereits tiefer in die Haut gebohrt bzw. in eines der Sinnesorgane des Hundes verirrt, gilt es umgehend einen Tierarzt aufzusuchen, der die Granne fachgerecht entfernt.
Um solch ein Schicksal schon im Vorfeld abzuwenden, sollten beim Gassigehen Getreidefelder und hohe Wiesen gemieden werden. Nach dem Spaziergang sollten der Hundekörper und insbesondere exponierte Stellen – dazu gehören neben Augen, Nase, Ohren und Pfoten auch die Achselhöhle sowie die Leiste und der Genitalbereich – nach Grannen abgesucht werden. Bei Hunden mit langem Fell kann es sinnvoll sein, dieses an empfindlichen Stellen wie den Pfoten oder Ohren zu kürzen.
Wir wünscht allen Zweibeinern und ihren Vierbeinern eine angenehme warme Jahreszeit mit ausgedehnten Sommerspaziergängen – aber ohne Grannen.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
© Pfotenhilfe-Ungarn