Aktuelle Meldung
Entwicklungen...
Liebe Tierfreunde,
Tierschutz ist ein immer währender Entwicklungsprozess und wir alle lernen jeden Tag ein kleines bisschen dazu, ändern unseren Blickwinkel und setzen dort an wo Hilfe nötig ist.
Zu Beginn einer jeden Tierschutzarbeit steht das Einzelschicksal. Ein Tier welches in eine Notsituation geraten ist, oft durch Verschulden oder durch Verantwortungslosigkeit von Menschen. Diesem Tier möchte man helfen und stellt schnell fest, es gibt hunderte oder gar tausende von ihnen….
Wo nur setzt man nun an? Wie hilft man effektiv, aber vor allem wie hilft man nachhaltig?
Und hier beginnt der Entwicklungsprozess, genau in dem Moment in dem man anfängt, sich diese Fragen zu stellen und weiter zu schauen als nur auf das eine oder die mehreren zu rettenden Tiere.
Wir von der Pfotenhilfe Ungarn haben auch mit Einzelschicksalen begonnen. Wir haben diese vorgestellt auf unserer Internetseite, wir haben für sie ein Zuhause gesucht und für ganz viele ist uns dies auch gelungen.
Ein paar Jahre nach der Gründung des Vereines haben wir dann das Tierheim, welches wir nun unterstützen, übernommen und eine enorme Last auf unsere Schultern geladen. Eine Last zum Wohle der Tiere, eine Last mit der idealistischen Idee, Dinge nun auch vor Ort, in diesem Tierheim zu ändern.
Diese Veränderungen im Sinne von baulichen Maßnahmen, von Schulung der dortigen Mitarbeiter, von einer besseren medizinischen Versorgung haben extrem hohe Kosten verschlungen und die monatlich wiederkehrenden Ausgaben für alles was anfällt, wenn man ein ganzes Tierheim betreiben möchte, haben fast abartige Dimensionen angenommen.
Dann irgendwann kam die Frage auf, ob es nachhaltig ist was wir hier tun?
Ob diese Ausgaben wirklich den Tieren helfen oder ob man wieder einmal sein Tun und auch seine Überzeugung hinterfragen muss und sich erneut öffnen muss für neue Wege.
Oft führen viele verschiedene Umstände zu Veränderungen und oft weiß man in den Anfängen selber noch nicht, dass sich gerade dann neue Wege aufzeigen.
2013 auf 2014 war eine Zeit des Umbruchs, der Veränderung, des „Kreisens“ in Problemen, in Gesprächen, im Vorwärtsgehen und auch wieder im Rückwärtsgang und dann, irgendwann kam der berühmte Moment, in dem Gespräche zu neuen Überzeugungen führten und in dem tiefes Vertrauen wuchs, gemeinsam wieder, neue Wege einzuschlagen und weiter zu machen in Sachen Tierschutz.
2015 haben wir neue Ansätze entwickelt um Tieren in Ungarn zu helfen.
Nach wie vor unterstützen wir das Tierheim in Kecskemét, aber nicht mehr in alleiniger Regie, nicht mehr als Betreiber und nicht mehr mit diesen enorm hohen Ausgaben. Wir möchten Geld nun dort einsetzen, wo es noch dringender benötigt wird, aber immer im Land, in Ungarn, vor Ort, wo Hilfe gebraucht wird.
Wir spenden weiterhin einen monatlichen Betrag an das Tierheim in Kecskemét und werden weiterhin die dort lebenden Tiere unterstützen, für sie aufrufen wenn nötig und sie auf unseren Seiten vorstellen. Wir werden dafür Sorge tragen, dass mit denen, die es brauchen, gearbeitet wird um auch sie in ein „normales“ Leben zurück zu holen.
Wir haben nach wie vor Verträge mit diesem Tierheim und Ansprechpartner vor Ort, mit denen wir eng zusammen arbeiten.
Wir unterstützen unsere Kollegen vor Ort weiter darin, dass auch in Ungarn vermittelt wird und dass man genau schaut zu wem; wir möchten weiter aufklären und auch weiterhin mit diesen kleinen Einnahmen vor Ort helfen, für die Tiere ein besseres Leben zu schaffen.
Mit der Aufgabe, ein Tierheim zu betreiben, haben wir uns aber auch Raum und Ressourcen für Tiere, denen es noch schlechter geht, nehmen lassen. Wir waren „blockiert“ für Projekte, um im Land selbst Veränderungen für die dort lebenden Tiere zu schaffen; unser Blick war eingeengt durch das Tierheim in Kecskemét.
Im Tierschutz ist es ganz besonders wichtig Vertrauen aufzubauen in ein Land, in welchem man nicht lebt, zu Menschen, deren Sprache man nicht oder nur wenig spricht und zu einer Kultur und zu Denkweisen, die unserer nicht immer ähnelt.
Leider gibt es in Ungarn noch immer sehr viel zu tun was Tierschutzarbeit betrifft und leider wird auch unser neuer Weg ein harter, steiniger sein.
Wie Eingangs beschrieben, ist Tierschutz eine Entwicklung, ein immer fortdauernder Prozess und was auf den ersten Blick nach Rückschritt aussieht täuscht!
Der neue Weg, den wir jetzt beschreiten werden, wird sein, Tieren in Tötungsstationen eine Stimme zu geben, mit der Stadt/Gemeinde Kontakt aufzunehmen, um die Unterbringung der Tiere zu verbessern und vor allem auch, das Töten ganz zu vermeiden.
Wir werden Ihnen daher in den kommenden Tagen mit einem Bericht die Tötungsstation in Csongrad vorstellen, die Tiere die dort leben und die Ideen und Wünsche, die wir für diese haben.
Wir werden Ihnen Schritt für Schritt Projekte vorstellen, um die Lebenssituation der Tiere dort zu verbessern und wir hoffen, dass Sie uns auch bei dieser so wichtigen Tierschutzarbeit weiterhin so unterstützen, wie viele das von Ihnen schon seit Jahren tun.
Denn auch die dann aus den Tötungen vorgestellten Tiere werden dringend Paten benötigen. Sie alle müssen zuerst eine Quarantäne durchlaufen und sie alle sollten aus medizinischer Verantwortung danach nicht nur gegen Tollwut sondern auch dazu Kombi geimpft werden.
Wir brauchen Ihre Hilfe um augenscheinlich, weniger spektakuläre Projekte wie bauliche Veränderungen, Hütten, Ausläufe etc. zu finanzieren, denn nur so können wir für die in den Tötungen untergebrachten Tiere ihre alltägliche Situation verbessern.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass wir das eine oder andere Tier vielleicht sogar umziehen lassen können in das Tierheim Kecskemét oder in das Tierschutz-Zentrum, um es in einen besseren Verpflegungsablauf zu integrieren, und auch um diesen Tier bessere Chancen auf eine Vermittlung, auch vor Ort, zu geben.
Letzteres wird und soll die Ausnahme bleiben, denn unser Hauptanliegen ist es, die Situation in dieser und auch in anderen Tötungen zum Besseren zu verändern, so dass die dort untergebrachten Tiere bis zu einer Vermittlung, würdiger leben können.
Alle Tiere sollen die gleichen Chancen auf eine Verbesserung ihres Lebens erhalten. Es wird weiterhin Einzelschicksale geben, bei denen man gar nicht wegsehen kann, nicht wegsehen will und wir wollen versuchen diesen nachhaltig zu helfen.
All diese Vorhaben für 2015 werden wir gemeinsam mit dem Tierschutz-Zentrum in Angriff nehmen und wir freuen uns auf diese Zusammenarbeit.
Wir hoffen, Sie freuen sich genau wie wir, mit diesen neuen und so wichtigen Aufgaben zu beginnen und wir wünschen uns natürlich, dass Sie uns auch wieder auf diesem Weg begleiten werden.
Pfotenhilfe Ungarn
Copyright: Anke für Pfotenhilfe