Aktuelle Meldung
Geburtenkontrolle in Ungarn – Spendenaufruf!
Tierschützer wissen, der beste Tierschutz besteht darin, eine nachhaltige Geburtenkontrolle zu betreiben. Kastrationen sind nachhaltig, jeder geborene und oft unerwünschte Welpe, der gar nicht zur Welt kommt, ist ein Hund weniger, für den wir die Verantwortung übernehmen müssen. Es gibt ohnehin noch so viele Hunde, die nie ein eigenes Zuhause finden werden und ihr ganzes Leben im Tierheim verbringen müssen. Auch das ist eine traurige Wahrheit. In den letzten Jahren kann man aber auch in Ungarn beobachten, dass sich ein Bewusstsein für das Thema entwickelt und die Akzeptanz langsam steigt.
Ein gutes Beispiel hierfür ist folgender Fall: vor einigen Tagen erreichte uns ein Anruf aus Jakabszállás, wir sollten helfen einen freilaufenden Rüden einzufangen. Angerufen hat uns eine Dame, die selbst zwei Staffhündinnen hat und die in Sorge war, dass ihre beiden Hunde unfreiwillig gedeckt werden könnten. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber letztlich hat sich der Rüde doch entschieden, uns ins Tierschutzzentrum zu begleiten, wohl gerade noch rechtzeitig. Im Zuge dieser Aktion haben wir uns eine Weile mit der Hundebesitzerin unterhalten und konnten sie nach längerem Gespräch überzeugen, ihre Tiere kastrieren zu lassen.
Warum aber scheint es in Ungarn noch immer ein nur mäßig ausgeprägtes Bewusstsein für Kastrationen zu geben? Die Antwort ist eigentlich recht einfach, besonders wenn man sich die ungarischen Strukturen ein wenig genauer ansieht. Landflucht ist sicher kein rein ungarisches Phänomen, aber auch hier natürlich Thema. Die Jungen gehen in die Städte, die Alten bleiben zurück. Viele alte Menschen leben in so genannten „Tanyas“, das sind landwirtschaftliche Betriebe, die nicht mehr kommerziell bewirtschaftet werden, sehr wohl aber dem Eigenbedarf der Verbliebenen dienen. Vom eigenen Gemüsegarten zu leben hat weniger mit Nostalgie zu tun, vielmehr ist es schlicht erforderlich sieht man sich die wirtschaftlichen Verhältnisse an. Die Renten sind im niedrig, im Schnitt erhält man etwa 150 Euro. Das ist alles andere als viel, auch in Hinblick darauf, dass die Lebenshaltungskosten auch in Ungarn nicht gerade gering sind. Rechnet man also im Schnitt 50 Euro für die Kastration einer Hündin, frisst alleine dieser eine Eingriff schon ein Drittel des Monatseinkommens auf. Für viele Menschen ist das nicht leistbar.
Wir haben uns daher überlegt, ob und wie wir ein wenig Unterstützung leisten können, wir möchten ein Spendenprojekt initiieren. Auch diesmal sind wir wieder auf Ihre Hilfe und Unterstützung angewiesen. Das Projekt ist nicht zeitbegrenzt, der Spendentopf bleibt quasi über einen längeren Zeitraum offen. Wenn Sie direkt helfen möchten, geben Sie bitte bei Ihrer Überweisung den Betreff „Geburtenkontrolle“ an. Wir werden Sie natürlich regelmäßig über unsere Arbeit zum Thema informieren.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
Copyright Pfotenhilfe-Ungarn