Aktuelle Meldung
Was machen
die Teammitglieder der PHU denn so in ihrem Urlaub??
Sie gehen mit Happy, Pepe und den anderen auf Tour.
Das Hundeschlittenfahren hat mich schon vor vielen Jahren in seinen Bann gezogen. Die Verbindung zwischen Freude im Umgang mit Hunden und einem absoluten Naturerlebnis ist einfach nur wunderschön. Letztes Jahr verspürte ich wieder den Wunsch, noch einmal auf Tour zu gehen. Und dieser Wunsch wurde – je mehr ich darüber nachdachte - immer stärker. Wohl wissend, dass das letzte Mal schon mehr als eine Dekade zurückliegt, ich also nicht jünger geworden und zusätzlich gesundheitlich angeschlagen bin. Die Devise war daher: jetzt oder eben nie mehr. Um es vorweg zu nehmen, das jetzt hat sich durchgesetzt. :)
Bei der Planung ging es mir in erster Linie darum, einen Ort zu finden, wo die Hunde nicht als Sportgeräte betrachtet werden (das hatte ich auf einer anderen Lodge schon erlebt), sondern ihr Wohl im Mittelpunkt steht. Und was soll ich sagen, ich habe den perfekten Ort im finnischen Nordkarelien (15 km vor der russischen Grenze) gefunden: die Eräkeskus Wilderness Lodge. Die unter Schweizer Leitung stehende Lodge liegt idyllisch, ziemlich genau dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Aber genau so soll es bei diesem Programm ja auch sein.
Ende Jänner war es dann endlich so weit, via Helsinki ging es in einer kleinen, gut mit Frostschutzmittel überzogenen Propellermaschine weiter nach Kuopio. Am Flughafen wurden wir abgeholt und auf der etwa zweistündigen Fahrt haben wir schon viel über das Leben auf der Lodge und die Hunde erfahren.
Nach dem ersten Morgen wurden nach der theoretischen Einführung und Gewichtsangabe die Hunde zugeteilt. Mein Team bestand aus Pepe, Wanda, Happy und meinem Leithund Risto, alles Alaskian Huskies. Pepe und Wanda waren riesig, kleine Kälbchen dachte ich, als ich sie das erste Mal gesehen habe. Die erste Ausfahrt war einfach nur schön, die Hunde sind toll gelaufen und haben sogar auf meine Kommandos gehört (zumindest habe ich mir das eingebildet). Das gilt im Übrigen für alle Hunde – gleich ob alt oder jung, sie sind sehr gut sozialisiert, menschenbezogen und sehr verschmust. Bei der zweiten Ausfahrt hatte ich mit einem kleinen Missgeschick zu kämpfen, auf dem Trail stand mir leider ein Baum im Weg. Den Schlitten konnte ich zwar noch rechtzeitig stoppen, aber damit war ich in einer misslichen Lage. Denn wenn der Anker nicht greift und ich in dieser Situation von der Bremskralle gehe, um den Schlitten auszurichten, laufen die Hunde schlicht ohne mich weiter. Also keine gute Option. Glücklicherweise war unser Guide Gabriel schnell zur Stelle und befreite mich aus meiner misslichen Lage. Die tolle Betreuung hat sich durch die ganze Woche gezogen, man wurde stets auf schwierigem Gelände gut informiert und begleitet – auch die Überquerung einer kleinen Holzbrücke nach einer rasanten Abfahrt haben alle gut gemeistert. Auch an der Verpflegung gab es gar nichts auszusetzen, fast alles wird selbst produziert und das Essen war einfach nur köstlich. So viel habe ich schon lange nicht mehr gegessen.
Highlight der gebuchten Bärenpfad-Tour war dann eine Fahrt zur Aittokoski Hütte, wo wir zwei Nächte verbracht haben. Die 30 km Fahrtstrecke haben wir in etwa zweieinhalb Stunden geschafft und nach der Ankunft wurden als erstes natürlich unsere Hundeteams gelobt und kulinarisch versorgt. Einen Tag hatten die Hunde Pause (in der gesamten Woche waren es zwei) und wer wollte, konnte an diesem Tag eine geführte Schneeschuhwanderung in der glitzernden Winterlandschaft unternehmen. Ich habe mich lieber dafür entschieden als Gabriels Küchenhilfe zu fungieren, wir haben für den Abend ein leckeres Hirschgulasch gekocht.
Da wir doch so einige Hunde mit dabeihatten, wurden kurzerhand (natürlich nach Rücksprache) sechs von ihnen mit in die Hütte genommen. Tja und nachdem ich die Schmalste in der Gruppe war, wurde mir das Bett zugewiesen, wo die Hunde am liebsten drin liegen. Der Rest des Rudels hat – je nachdem wer schneller wieder drin war – die Couch okkupiert und dort entspannt gechillt. Sirius hat eine andere (aber wie ich finde sehr clevere) Strategie verfolgt, er hat einfach draußen so viel Rabatz gemacht und alle aufgewiegelt, bis auch er sein Ticket für die Hüttenübernachtung hatte. Schnell hatte er die Benimmregeln intus und auch mein Bett erobert und dort die Nächte als mein Fußwärmer verbracht. Nach einer entspannten Rückfahrt war das Programm leider auch fast schon wieder vorbei.
Am letzten Abend haben wir als Gruppe unsere vielen Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen, alle – nicht nur ich – waren total begeistert und wollen wiederkommen. Das ganze Team hat uns so herzlich betreut, alle Fragen geduldig beantwortet und uns vor allem auch integriert. Wir durften zu den Hunden in den Auslauf, beim Füttern mitmachen, und so vieles mehr. Die Lodge hat sehr viele Stammgäste, was für mich auch für Qualität spricht.
Pfotenhilfe-Ungarn Team
Und Team Tierschutz-Zentrum
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