Jeden Tag eine gute Tat
oder Tierschutz beginnt vor der eigenen Haustür
Ich lebe in einem kleinen Ort, mein Pferd steht ein paar Kilometer weiter in einem großen Reitstall. Alle Einsteller (121 Mitglieder) sind bei dem Messenger Telgramm in einer Gruppe. Hier werden jeden Tag wichtige Dinge ausgetauscht wie:
- Wer kann meinen Futterdienst übernehmen
- Ich habe meinen Sattel draußen hängen lassen
- Wer kann bei meinem Pferd die Decke abnehmen oder auflegen
- Ist noch jemand am Hof und kann schauen, ob bei der Garage das Licht aus ist…
Es war der 06.Dezember, wir hatten nachts Minusgrade und es lag überall um die 20 cm hoch Schnee, kam um 19.04 Uhr von meiner Freundin Jolanthe die Nachricht in die Gruppe: Hier sitzen zwei Katzenbabys im Gebüsch.
Da Jolanthe in einer WG lebt und mit dem Fahrrad hin und her fährt, habe ich sie sofort angerufen. Sie ging schon mit den Worten ans Telefon, die beiden sind schwarz weiß, winzig klein und die eine hat mich gebissen.
Wir haben vereinbart, dass ich sofort mit einem Katzentransportkorb losfahre und alle einsammel. An der beschriebenen Stelle, es handelt sich hier um einen Feldweg links ein Knick und rechts eine Koppel, stand Jolanthe mit den beiden Katzen im Arm. Mir war sofort klar, dass diese beiden Wesen hier ausgesetzt worden waren.
Wir haben die beiden erst einmal in den Katzentransportkorb verstaut und ich habe Jolanthe dann ins Krankenhaus gefahren. Ihr Finger blutete und tat auch weh. Sie entschuldigte gleich die Katze, dass sie diese sehr unsachgemäß versucht hat einzufangen und das Kätzchen dann in Todesangst in ihren Finger gebissen hat.
Auf der Fahrt ins Krankenhaus riefen mich gleich mehrere Personen an: Die eine war Elina, die in der Nähe des Hofes lebt und selbst zwei Katzen hat. Sie fragte mich: Sylvia, sind das meine Katzen, die du durch die Gegend fährst? Hier konnte ich sie beruhigen, da ich ihre Katzen gut kenne.
Die zweite war eine Mutter, wo das Kind im Stall reitet. Ihrer Tochter war gerade vor zwei Wochen eine Katze verstorben und sie würden gerne eine von den beiden kleinen nehmen.
Prima, habe ich geantwortet. Ich würde am nächsten Tag die beiden Katzen vorbeibringen. Sie sind noch sehr klein und müssen auf jeden Fall die nächsten Wochen zusammen bleiben.
Nachdem ich Jolanthe im Krankenhaus abgesetzt hatte nahm ich die beiden Katzen mit nach Hause und brachte sie bei uns im Badezimmer unter. Hier bekamen sie erst einmal was zu fressen, was sie auch dankbar annahmen.
Am nächsten Tag habe ich die beiden zu Familie Kühl gebracht, wo sie von den Kindern schon sehnsüchtig erwartet wurden. Ein Besuch beim Tierarzt ergab, dass die beiden ca. 7 Wochen alt sind.
Sie leben nun bei Familie Kühl und können dort auch bleiben. Nur die Schublade, die sie zur Zeit als Schlafplatz nutzen wird wohl irgendwann zu klein werden.
Frohe Weinachten wünschen Simba und Bella
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
© Pfotenhilfe-Ungarn