Adventsgeschichte 3.Teil
Bubi lebte also wieder im Tierheim und er hatte das Gefühl auf ganzer Linie versagt zu haben.
Man hatte ihm eine Chance gegeben und er hatte alles verpatzt. Er war zurückgeschickt worden, weil er nicht gut genug war, um ein zu Hause zu verdienen. Er war enttäuscht von den Menschen, aber auch von sich selbst.
Und er hatte auf einmal wieder jede Menge Zeit seinen Gedanken hinterherzuhängen. Er sah zu wie die Blätter an den Bäumen sich langsam verfärbten und bunt zu Boden segelten.
Und er fühlte sich plötzlich selbst auch wie einer dieser Bäume. Mit jedem neuen Tag verlor er die Hoffnung ein Stück mehr, ganz wie die Blätter von den Bäumen, so löste sich seine Hoffnung mehr und mehr von ihm.
Was blieb ihm denn nun?
Nicht einmal die Träume, die ihm in den kalten Nächten wärmten, da er sich dann immer am wärmenden Kamin liegen sah, wollten sich noch einstellen und so zerbrach Bubi jeden Tag ein wenig mehr.
Die Tage wurden kürzer, die Nächte dafür länger und die Kälte zog wie jedes Jahr unerbittlich ins Land. Frost war der ständige Begleiter und Bubi spürte das wieder ein Jahr zu Ende gehen würde.
Ein Jahr, das ihm so vieles beschert aber auch wieder weggenommen hatte.
Er beobachtete, wie Ketten aus bunten Lichtern an dem Haus angebracht wurden, dem einzigen Haus, das er von seinem Gehege aus sehen konnte.
Und auf einmal steht eine junge Frau vor seinem Zwinger und die Türe öffnet sich.
Für ihn?
Etwas zieht ihn magisch an, aber gleichzeitig hat er große Angst vor einer neuen Enttäuschung und in seinem Inneren ficht er einen Kampf mit sich selbst und seinen Geistern.
Ist es gut? Ist es schlecht? Bubi beschließt sich seinem Schicksal erneut zu ergeben.
Die junge Frau trägt ihn zu ihrem Auto. Sie spricht beruhigend auf ihn ein und so fahren sie gemeinsam eine Weile durch das Land.
Bubi wird mit jedem Kilometer, den sie zurücklegen ruhiger und als sie ihr Ziel erreichen, sieht er ein kleines Häuschen vor sich, nichts Besonderes, und mitten im Wald versteckt.
Die junge Frau nimmt ihn auf den Arm und zusammen betreten sie das Haus.
Bubi glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als er den Kamin erblickt, ganz so wie in seinen Träumen! Das Holz darin knistert und verbreitet Wärme.
Daneben steht ein Körbchen, ganz genau so wie er es sich immer gewünscht hatte. Und in einem Schaukelstuhl sitzt eine ältere Dame und strickt Socken.
„Oma“, sagt die junge Frau, “schau nur, wen ich hier gefunden habe. Ist das nicht genauso ein Hund, wie Du in mir in deinen Erzählungen immer geschildert hast? Ich glaube er braucht Dich ebenso sehr, wie Du ihn.“
Pfotenhilfe-Ungarn Team
und Team Tierschutz-Zentrum
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