„Kinners, wie die Zeit vergeht…“– wie man hier in Nordhessen sagt.
2019 bin ich zusammen mit meinen Geschwistern und anderen Hunden nach Deutschland gekommen, nun habe ich bereits meinen ersten Geburtstag am 10. Dezember gefeiert.
Alles Gute noch an meine Geschwister Lucy, Franz, Toto und Karlsson. Ich hoffe, es geht Euch gut!
In meinem Leben ist immer was los – Langeweile gibt es nicht… Schon kurz nach meiner Ankunft feierten wir Konfirmation bei uns zu Hause. Da war zwei Tage richtig was los – und ich immer mitten drin – statt nur dabei. Da konnten mich alle schon mal kennen lernen und bestaunen.
Um ehrlich zu sein: Das habe ich sehr genossen. So viele Streicheleinheiten von vielen netten Menschen…
Im Mai war dann eine französische Gastschülerin bei uns zu Hause. Leider hat sie panische Angst vor Hunden. Kann ich gar nicht verstehen: Bin ich doch so ein liebes, fröhliches Kerlchen und „kann“ eigentlich mit allen – egal ob Mensch oder Tier. Ich weiß gar nicht, wer drei Kreuze bei ihrer Abfahrt gemacht hat: Sie oder ich? Naja, danach hatte ich meine Familie wieder ganz für mich allein – und das genieße ich sehr.
Nur manchmal bin ich traurig: Nämlich wenn mein Herrchen mal beruflich unterwegs ist, aber dafür ist die Freude bei seiner Heimkehr umso größer! Dann flitze ich erst mal „wie von der Tarantel“ gestochen durch den Garten bzw. durchs Haus – bis das Herz ganz laut schlägt.
Und wenn meine Familie mal in den Urlaub fliegt, habe ich bei Tante und Onkel ein tolles Ersatz-Zuhause! Die hatten selbst mal Hunde und lieben mich wie ihre eigenen. Obendrein sind sie Rentner und gehen gaaaanz viel mit mir raus. Das ist herrlich!
Manchmal darf ich sogar mit auf den Pferdehof. Da bin ich immer ganz fasziniert und von diesen großen, ästhetischen Tieren. Und habe großen Respekt vor ihnen.
Meine Familie sagt immer: „Balu geht jetzt in den Erziehungs-Urlaub“, wenn ich zu Tante und Onkel gehe. Ob die damit meinen, dass ich zu Hause vielleicht „mehr darf“?
Am 07. September war ich mit Frauchen und Herrchen beim Jahrestreffen der Pfotenhilfe in Troisdorf. Das war ein tolles Erlebnis!
So viele Hunde – und egal welche Größe, welchen Alters, welchen Geschlechts: Es haben sich alle Tiere prima verstanden. Schade nur, dass keines meiner Geschwister nach Troisdorf gekommen ist. Hatten wir doch den weiten Weg von Kassel aus angetreten. Aber eine kleine Hündin habe ich ganz liebgewonnen: Sie heißt Simba. Eine ganz Süße.
Im Herbst war es dann soweit: Unser erster gemeinsamer Familien-Urlaub. Wir sind zum Wandern nach Tirol gefahren. Meine zweite lange Autofahrt nach der Ankunft aus Ungarn. Das Autofahren vertrage ich gut, ich mache es mir mit der Jugendlichen Lotta „hinten“ im Auto ganz gemütlich. Und mit den nötigen Pausen unterwegs sind längere Strecken gar kein Problem für mich. Es war toll in den Bergen! Ich bin immer vorneweg gelaufen. Zeitangaben auf Wandertafeln sind für mich nur Makulatur. Ob die wohl meinen, ich würde Rückwärts gehen?
Am 04. Oktober habe ich am Wildseeloder-Haus auf 1.854 m meinen ersten Schnee gesehen / gespürt und einen Schneeball gelutscht. Das war ein „cooles“ Erlebnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Und auch sonst gehe ich gerne Wandern.
Neulich mit acht anderen Hunden haben wir eine Hunde-Wanderung über 17 KM durch den schönen Reinhardswald gemacht. Auch hier haben sich alle prima vertragen und beim anschließenden gemütlichen Teil auf einem Gut (in dem Film „Ostwind“ heißt dieses Gut Kaltenbach) hat keiner dem anderen seinen Knochen streitig gemacht.
Im März nächsten Jahres gibt es die nächste Tour: Es soll dann eine Hunde-Krimi-Wanderung werden, bei der Mensch und Tier unterwegs gemeinsam einen „Fall“ zu lösen haben. Sherlock Balu ist jedenfalls schon sehr gespannt.
Anlässlich meines ersten Geburtstages hatten wir einen guten Einfall: Statt Geschenke mit zu bringen (denn ich habe ja alles: Liebe, Zuneigung, ein festes Dach über dem Kopf, Futter und regelmäßige Spaziergänge), wurden die Gäste gebeten, etwas für die Pfotenhilfe Ungarn zu spenden! Vielleicht eine Idee, die auch bei Euch Anklang / Nachahmung findet? Auf jeden Fall kann die PHU das Geld gut gebrauchen, wie wir alle wissen! Soweit ein paar Neuigkeiten von mir.
Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und ein gutes und gesundes Jahrs 2020! Wäre dufte, wenn die Menschen „weniger böllern“ und „mehr spenden“ würden! Damit wäre wohl allen geholfen.
Es grüßt Euch herzlich: Balu
Dezember 2019