Grüße von Mila
Liebe Frau Heiszenberger, da wir schon lange nichts mehr voneinander gehört haben, möchten wir Ihnen heute über unsere Erlebnisse mit Mila erzählen.
Am 28.06.12 werden es schon 6 Monate, seit unser süßes Zuckerpüppchen bei uns lebt. Mila, unsere kleine Jägerin, fühlt sich bei uns pudelwohl. Sie hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt und läuft hinter allem, was sich bewegt, her.
Unsere Mila mag die Kälte mehr als die Hitze, sie ist selbstbewusst und sehr stolz. Den Menschen gegenüber ist sie viel sicherer geworden. Das Wichtigste für uns ist, dass Mila uns vertraut.
Am Anfang sagte ich mal zu Dietmar: "Wir fangen bei Mila nicht bei Null, sondern bei Minus an!" Sie hatten uns ja damals gute Ratschläge erteilt, wie wir mit Mila umgehen sollten. Wir haben uns ihr nicht aufgedrängt, sie sollte von selbst zu uns kommen, und sie kam. Natürlich kommt es noch ab und zu vor, dass sie vor uns zurückschreckt. Wir verhalten uns dann so, als wäre nichts.
Von Tag zu Tag wird sie zutraulicher.
Liebe Frau Heiszenberger, wie sie wissen, hatten wir schon mehrere Hunde (Tierheim), dadurch haben wir im Laufe der Jahre viel über Hunde gelernt. Mila ist ein guter Hund, so wie man sich einen Hund nur wünschen kann. Wir hatten immer gute Hunde und eins haben wir gelernt: Ein Hund ist immer so gut, so wie man mit ihm umgeht. Wir sind der Meinung, dass die Zeit das Wichtigste ist. Habe ich Zeit, habe ich Geduld. Zeit und Geduld macht Spaß. Ich sag immer: Zeit ist die halbe Miete und dann kommt alles von selbst.
So war es bei Aiko, bei Struppi und heute bei unserer Mila. Jetzt erzähle ich Ihnen mal, was vor einigen Wochen vorgefallen ist. Bei einer Waldwanderung löste sich der Verschluss der Schleppleine, ohne das wir es mit bekommen hatten. Ich höre heute noch, wie Dietmar entsetzt rief: "Die Leine ist los!" Und schon war Mila fort (kein Wunder, bei dem feinen Wildgeruch).
Wir riefen und pfiffen nach ihr, umsonst. Unsere Püppi kam nicht zurück. Wir beschlossen, dass Dietmar sie mit dem Fahrrad sucht und ich an Ort und Stelle stehen bleibe. Dietmar eilte also nach Hause, um das Fahrrad zu holen und fuhr den Wald ab in der Hoffnung, Mila zu finden. Pustekuchen, keine Mila war zu sehen. Nach ca. 3 Stunden begab ich mich auf den, auch für Mila, bekannten Heimweg, in der Hoffnung sie zuhause anzutreffen.
Von weitem sah ich ein Auto auf mich zufahren und ich beschloss zu winken, damit es anhält. Das Auto hielt und das Fenster der Fahrertüre öffnete sich. Noch bevor ich etwas sagen konnte, fragte mich die Fahrerin: "Sie suchen ihren kleinen Hund Mila?"
Liebe Frau Heiszenberger, sie können sich sicher vorstellen, wie erstaunt ich darüber war, dass eine fremde Frau den Namen meines Hundes kannte. Sofort kam mir der Gedanke, sie muss Mila gesehen haben; denn auf dem Brustband von Mila sind Name und Telefonnummer zu lesen. Und so war es auch, die nette Fahrerin und der Beifahrer bestätigten meine Vorahnung. Sie hatten vor ca. 15 Minuten Mila gesehen.
Sie boten mir an, mich zu der Stelle, wo sie Mila erblickten, zu fahren. Dort angekommen, mussten wir leider feststellen, dass Mila schon weg war. Dieser Weg, auf dem Mila gesehen wurde, führt zu uns nach Hause. Nach etwa 2 Minuten Fahrzeit sah ich Mila. In diesem Moment fing ich an zu heulen, vor Freude, vor Erleichterung und vor Glück. Meine kleine Mila, sie lief nach Hause.
Wenn die Autofahrerin nicht geistesgegenwärtig gebremst hätte, wäre ich aus dem fahrenden Auto gesprungen. Ich stieg aus, um Mila nachzulaufen. Im gleichen Moment sagte ich zu mir, Petra mach langsam, nicht das Mila erschreckt und erneut davonläuft. Liebe Frau Heiszenberger, und dann rief ich nach Mila. Ich werde niemals vergessen, wie sich mein Zuckerpüppchen nach mir umdrehte und stehen blieb. Ich rief: "Mila komm!" Und sie kam. Meine kleine Mila kam zu mir.
Behutsam leinte ich sie an. Am liebsten hätte ich vor Freude geschrieen und zugleich geheult. Aber ich wollte Mila nicht erschrecken. Ich lobte und streichelte sie, so, als wäre sie keine einzige Stunde bzw. Minute weggewesen. Ich sagte zu ihr: Mila, jetzt geht es nach Hause, dort gibt es Futterle. Zufrieden gingen wir "Zwei" nach Hause.
Dieser Moment, als wir Beide, Mila rechts und ich links oder auch umgekehrt, Richtung heimwärts gingen, war so schön, so unbeschreiblich schön. Sofort dachte ich an Dietmar, der immer noch im Wald auf der Lauer stand und voller Angst und großer Sorge auf Mila wartete.
Dieser schöne Moment, als Mila mich sah und auf mich zurannte, konnte er leider nicht genießen. Dieser für mich sehr wertvolle und wunderschöne Augenblick, diese Zuneigung, die mir Mila in diesen paar Sekunden schenkte, werde ich niemals vergessen.
Liebe Frau Heiszenberger, wenn ich Ihnen jetzt sage, dass ich im nachhinein froh darüber bin, dass der Karabiner sich löste, denken Sie bestimmt: Frau Homeyer spinnt.
Ich versuche es Ihnen zu erklären.
Als Mila und ich zuhause ankamen, bekam sie ihr Futter, sprang auf die Couch und schlief ein. Ich setzte mich auf den Fußboden und beobachtete die schlafende Mila. Eine Wärme durchlief meinen Körper und in diesem Moment wusste ich, das Ereignis hatte einen Sinn.
Noch nie war es mir so klar wie in diesem Augenblick: Mila fühlt sich bei uns sehr, sehr wohl. Mila hat sich bewusst für uns entschieden, sie war ohne Leine und hätte davonlaufen können. Mila sah mich und kam, sie kam nicht ängstlich zu mir, nein, sie kam auf mich zugerannt. In diesem Moment hat meine Püppie mir gezeigt, dass sie mir vertraut und bei uns bleiben möchte.
Am 28.12.12 haben wir Mila zu uns in den Odenwald geholt. Wir haben sie quasi aus ihrem damaligen Zuhause, von ihrem netten Pflegefrauchen, ihrem Hunde- und Katzenrudel herausgerissen, ohne zu wissen, ob es ihr recht war. Natürlich meinten wir es gut mir, aber Mila konnte doch gar nicht wissen, was auf sie zukommt. Doch jetzt, nach diesem Vorfall, weiß ich 100 Prozent, unsere kleine Püppie ist mit uns genauso glücklich, wie wir mit ihr.
Ja, Frau Heiszenberger, dieser Moment war für mich noch schöner, als der Tag, an dem wir Mila abholen durften. An diesem besonderen Tag hat Mila sich für uns entschieden.
Liebe Frau Heiszenberger, nach dem Sie diese Zeilen gelesen haben, können Sie sich sicher vorstellen, wie glücklich wir "Drei" sind. Wir möchten uns nochmals bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie uns Mila anvertraut haben. Ich wünsche mir, dass wir Ihnen etwas von unserem Glück und unsere Gesundheit abgeben können.
Es gibt nichts Schöneres als geliebt zu werden, um seiner selbst willen oder viel mehr trotz seiner selbst. Schön, dass es Sie gibt.
Alles erdenklich Gute, wünschen Ihnen, liebe Frau Heiszenberger, die drei Zufriedenen aus dem Odenwald.