Schwarz oder weiß?
Nein es gibt da auch noch die Grauzone!
Grau ist das, was mir nun schon seit Wochen vor Augen schwebt.
Meine Reise nach Ungarn begann nass, grau und voller Sehnsucht.
Sehnsucht zu sehen und zu fühlen wie es den Hunden geht und was sich alles seit meinem letzten Besuch im Tierheim getan hat.
Nur über den Wolken, da konnte ich die Welt in Farbe sehen.
Gabor hat mich vom Flughafen abgeholt bei frostigem und nebeligem Wetter und schon begannen die Gespräche. Was sich verändern muss, wo wir noch eine Schippe drauflegen müssen und wie wir weiter machen sollen.
Diese Gespräche führten mich durch meinen ganzen Aufenthalt in Ungarn.
Da Uwe und Corry zu dem Zeitpunkt auch in Ungarn anwesend waren, wurden viele gute Gespräche geführt, ob abends oder tagsüber im Tierheim.
Am ersten Tag meines Aufenthaltes bin ich durchs Tierheim gegangen und habe die Hunde begrüßt. Einige Hunde, die schon seit Jahren auf ihre Menschen warten, sahen mit traurigen Blicken empor und ich hoffe, dass sie bald ihren Platz im Leben finden.
So wie die Greti. Sie ist schon seit vielen Jahren im Tierschutz Zentrum, eine Schmusebacke und durch und durch lieb und verkuschelt. Greti ist kein kleiner Hund und schwarz, aber so etwas darf doch kein Ausschlusskriterium für sie sein. Greti steckt voller Energie und möchte so gerne das Hunde 1x1 kennenlernen.
Aber auch kleine Hunde, wie der ehemalige Notfall Oszkar warten auf ihre eigenen Menschen.
Oszkar mag zwar seine Artgenossen nicht gerne und will lieber Einzelhund sein, aber nicht der Prinz.
Ralph kommt nun schon in sein 5.tes Jahr im Tierheim. Ralph ist ein ehemaliger Kettenhund und tendiert ab und zu noch zu kleineren Ausfällen und sollte deshalb nur in erfahrende Hände ohne kleine Kinder vermittelt werden. Sobald er im Auslauf mit seiner Freundin Elinor ist, wird gespielt und getobt. Freundlich kommt er auf den Menschen zu, kann aber bei falschen Bewegungen auch den Schalter umlegen.
Im März vergangenen Jahres hatten wir 6 schwarze, wuschelige Hunde aufgenommen, die sehr schüchtern waren und nur darauf aus sich möglichst unsichtbar zu machen, daher war ich sehr überrascht, was schon die wenige Zeit ausgemacht hat. Da haben die Pfleger in Ungarn einen richtig guten Job verrichtet. Allesamt sind sie zu hübschen Hunden herangereift und zutraulich an den Zaun gekommen, um sich ihre Leckerlies abzuholen.
Bruno, Bobby, Bessy, Lola, Tilly und Tara. Es muss zwar noch mehr Vertrauen aufgebaut werden, was aber am besten in deren eigenem neuen Zuhause passieren sollte.
Georgia ist auch so eine arme Seele, die schon länger im Tierheim wartet und dem Zwinger und Stress entfliehen möchte. Sie ist eine Schönheit, aber sicher nicht als Sofahund geeignet. Georgia ist wunderschön, auch wenn man das auf meinem Bild nicht sehen kann.
Aber auch all die Hunde, die noch nicht so lange im Tierheim sind, wünschen sich ein warmes Plätzchen. Leider kann ich hier nicht alle einzeln aufführen, aber ein Blick auf unsere Homepage und dort kann man alle Hunde nachlesen.
Livi, der Terrier ist nicht zu leugnen und der SharPei auch nicht. Lieb und freundlich und mit einem besonderen Charakterkopf.
Negan, ein wunderhübscher Junge mit einem Blick, der einem das Herz erweichen kann.
Merlin ist ein älteres Semester, der den Menschen nur zu gerne mag und sich am liebsten den ganzen Tag über Streicheleinheiten abholen möchte. Leider hat er Herzwürmer, wird aber behandelt, damit das Thema schnell vom Tisch ist.
Die jüngere Generation. Gustel, Karli und Cooper sind Jungspunde, die sich so sehr wünschen ein eigenes zu Hause und ein Familienleben zu bekommen.
Und auch aus dieser Gruppe möchten noch ein paar in warme Nestchen umsiedeln.
Unser letzter Notfall, der Pajti, ist so ein toller Hundemann und sucht die menschliche Nähe. Er hat sich nach seiner Operation sehr gut erholt und läuft teilweise schon wieder auf allen 4 Beinen. Bei ihm könnte ich glatt zum Dackelfan werden.
Am zweiten Tag ging es natürlich wieder ab ins Tierheim. Da haben Corry, Uwe und ich beschlossen mit ein paar Hunden die Luft außerhalb des Tierheims zu genießen. Die Auswahl fiel auf Angi und Diego, die sich einen Zwinger teilen. Dazu gesellte sich Uwe mit Fanny.
Diego, ein super Hund, der leider falsche Gene abbekommen hat und ihm deswegen die Ausreise nach Deutschland nicht gestattet wird.
Angi dagegen dürfte sofort ausreisen. Angi ist einfach nur toll. Aktiv, wissbegierig und sehr aufmerksam.
Die Zwei haben ihren kurzen Ausflug vom Tierheimalltag sehr genossen.
Fanny, ein Herdenschutzhund, muss geführt werden und sie mag keine Artgenossen, hat aber den Spaziergang, in einiger Entfernung zu den anderen Hunden, geliebt. Mit Artgenossen leider derzeit unverträglich ist sie Menschen gegenüber eine riesengroße Schmusebacke.
Am dritten und letzten Tag durften dann Leo, Julcsika, Lukas und Maxi einen Ausflug machen.
Leo, der ein Zuhause gefunden hat, konnte einen Vorgeschmack darauf bekommen, auf was er sich bald täglich freuen darf. Dafür, dass er das „an der Leine gehen“ noch üben muss, hat er es ganz toll gemacht.
Wenn Julcsika ihre Menschen findet, werden die anfangen zu schwärmen. Sie hat den Spaziergang offen, freundlich und neugierig mitgemacht und wäre am liebsten noch länger gelaufen, so wie alle Hunde.
Lukas, der auch aufgrund seiner Rassezugehörigkeit nur eine Chance hat in Ungarn ein Zuhause zu bekommen, ließ sich an der lockeren Leine das Leben außerhalb des Tierheimes zeigen. Er ist zwar nicht ganz so begeistert von Artgenossen, zeigte dies aber während des Sparzierganges nicht.
Die Letzte in der Gruppe war die tolle Maxi. Maxi hat ihre Welpen im Tierheim großgezogen und ist nun auf der Suche, nach ihren Menschen. Maxi ist verträglich mit Artgenossen, freundlich zu Menschen und lief an der lockeren Leine zwischen uns allen mit.
Nicht nur, dass es kalt war und der Frost bei Hektor im Fell hing, wünsche ich mir für alle Hunde, dass es der letzte Winter draußen im Kalten für sie ist. Auch wenn einige Hunde so richtig Arbeit bedeuten, wird sich eines Tages der Fleiß mit einem tollen Miteinander auszahlen.
Mal wieder lief die Zeit viel zu schnell, aber zu sehen, dass es allen Hunden so weit gut geht, gibt einem wieder die Kraft, um da weiter zu machen wo man aufgehört hat.
Denn es warten schon die nächsten Hunde, die einen warmen Platz möchten.
Vielen Dank an Gabor und sein Team, die bei jedem Wetter, die Hunde versorgen und ihnen ein kleines bisschen Lebensglück mit Herzblut geben.