Freundschaft schließen!
Liebe Tierfreunde,
in den vergangenen Tagen haben Anke, Denise und Tina (Pfotenhilfe-Ungarn-Team Deutschland) uns und die Hunde besucht. Wie immer, kommen die Frauen mit großer Begeisterung an und bringen selbstverständlich die über Monate gesammelten Spenden für unsere bedürftigen Hunde mit.
Der größte Teil des Tages vergeht damit, neue Fotos zu machen und anschließend den Transport vorzubereiten. Bei dieser Gelegenheit durften die Frauen bei der Einführung einer kleinen Neuigkeit dabei sein.
Im vergangenen Sommer wurde der Sozialisierungs-Zwinger fertig gestellt. Die Frauen durften versuchen, mit den darin befindlichen und schwer integrierbaren Patienten Freundschaft zu schließen, was ihnen mehr oder weniger gelungen ist. So entstand an einem normalen Tag eine nicht ganz normale Aufgabe.
Das Vorleben der meisten Hunde ist unbekannt. Mit viel Geduld können wir die schmerzhaften Spuren auf ihren Seelen zwar nicht heilen, aber den Schmerz lindern. Eines der wichtigsten Motivationsmittel ist das Futter, mit dessen Hilfe wir die Kommunikation erleichtern können und einen kürzeren Verbindungsweg aufbauen.
Die drei Frauen haben Miska, Bianka, Waise und Egon im Zwinger besucht und mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld versucht, mit den Hunden Kontakt aufzunehmen. Auf diese Art und Weise konnten schon viele Hunde rehabilitiert werden und leben heute glücklich mit ihren neuen Familien.
Unser Ziel ist es, so viele Hundeleben wie möglich zu verbessern, denn die Hunde können nichts dafür, dass sie auf die Straße gesetzt wurden und dort leben mussten.
Vielen Dank an Anke, Denise und Tina für ihre Hilfe.
Ihr/euer Pfotenhilfe Ungarn Team
Ein ganz normaler Tag im Tierheim
14.02.2013:
"Ein ganz normaler Tag im Tierheim"
Die Zeit vergeht so schnell und wir haben schon wieder Februar.
Wie üblich, wenn wir schon Mitte der Woche haben, wird die Arbeit immer mehr und so ist es auch in dieser Woche.
Zu Beginn des Tages musste bei einem Hund erste Hilfe geleistet werden, der unter Schock stand. Trotz aller Bemühungen von Frau Dr. Gabi konnte der Hund leider nicht gerettet werden. Er hat seinen Kampf aufgegeben und ist über die Regenbogenbrücke gegangen.
Es hat sich nichts geändert, die Arbeit im Tierheim wird immer mehr und es werden immer weniger Hunde adoptiert! Gewollt oder nicht gewollt, die Anzahl der PHU-Bewohner wird immer mehr.
Unsere neue Mitbewohnerin, ein 13 Jahre altes Mädchen, das auf den Namen Anyóka hört, zieht alle Mitarbeiter magisch an. Mit geschlossenen Augen lässt sie sich verwöhnen und genießt alle Streicheleinheiten, die sie bekommt.
Mit ihrer Art wickelt sie alle um den Finger bzw. um die Pfote.
Der nächste neue Mitbewohner, Hami, ist auch angekommen. Er ist sehr verwirrt und ängstlich. Er lebt als Schattenhund unter uns und will keine Gesellschaft. Mit sanfter Gewalt versuchen wir, ihn zu sozialisieren und hoffen, dass wir Erfolg haben werden.
Es wäre sehr schön für ihn einen Besitzer mit viel Geduld zu finden, der ihm auch zeigt, dass er den Menschen vertrauen kann.
Unsere Hauptaufgabe am heutigen Tage war die Untersuchung der Hunde, die auf Reisen gehen.
Es ist wie eine Zirkusnummer, die Hunde einzeln aus dem Zwinger zur Untersuchung zu holen, da alle Hunde gleichzeitig heraus wollen.
Wir hatten wieder Stromausfall und konnten wie immer keinen Schuldigen finden. Unser Tierheim muss mal wieder unter der Dunkelheit leiden.
Wir schätzen die Leistung unserer Mitarbeiter, denn ohne deren Arbeit würde das Tierheim nicht funktionieren.
Sehr hilfreich sind für uns auch die freiwilligen Helfer, denn die stehen uns zur Seite, wenn es irgendwo klemmt. Auch sie leisten wichtige Arbeit für unser Tierheim, wie auch am heutigen Tag, wo die Trinknäpfe gesäubert wurden.
So läuft es hin und wieder rund im Tierheim.
Ihr/Euer Pfotenhilfe Ungarn Team
Eine wahre Geschichte: Remete
02.02.2013
Eine wahre Geschichte: Remete
Vor einigen Tagen erhielten wir einen Anruf und wurden um Hilfe gebeten, einen streunenden Hund einzufangen. Da der Hund eine Gefahr darstellte, hatten Polizei und Anwohner ihr Möglichstes versucht, um den Hund einzufangen.
Alle Bemühungen waren aber vergebens. Trotz vieler Telefonate konnte man keine Hilfe bekommen und wir waren die letzte Hoffnung.
Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, einen streunenden Hund einzufangen, weil man sein Wesen und sein Verhalten nicht einschätzen kann.
Wenn ein Hunde so schlau und ausdauernd und uns vor so eine schwierige Aufgabe stellt, dann müssen auch wir so schlau und geduldig sein, um ihn einzufangen.
Unser Ziel war, die Aufmerksamkeit des Hundes auf uns zu lenken und sein Vertrauen zu gewinnen.
Sein Vertrauen konnten wir leider nicht gewinnen, da er bereits vor unserer Ankunft das Vertrauen zum Menschen verloren hatte. Trotz aller Bemühungen ist es uns nicht gelungen, den Hund an diesem Tag einzufangen.
Wir hatten uns dann entschlossen am nächsten Tag, gemeinsam mit dem Tierarzt, unser Glück zu versuchen.
Der Tierarzt hatte sein Blasrohr und ein Betäubungsmittel dabei. Da der Hund aber sehr aufgeregt und nervlich am Ende war, konnte das Betäubungsmittel nicht rechtzeitig wirken und der Hund konnte erneut flüchten.
Unsere Verfolgungsversuche waren leider vergebens.
Da wir wussten, dass der Hund wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkommen würde, konnten wir ihn am 3. Tag endlich einfangen.
Mit dem eingefangenen Hund muss man so umgehen, dass der Streßfaktor nicht erhöht wird und es soll weder für Tier oder Mensch gefährlich werden. Diese Arbeit erfordert Disziplin und Selbst-Disziplin.
Mit einem Tier muss man immer mit Geduld und Konsequenz arbeiten. Kein Hund ist bösartig und will jemanden angreifen. Wir verursachen Situationen, aus denen der Hund ausbrechen will.
Mit all seinen Sinnen nimmt der Hund uns wahr und reagiert hektisch auf unerwartete Bewegungen. Ggf. greift er auch an, aber es ist eigentlich die ultimative Flucht.
Bei einem betäubten Hund werden die Bewegungen langsamer und sein Verhalten wird ruhiger. Trotzdem können seine Reaktionen unberechenbar und völlig unlogisch sein.
Ein weiterer Vorteil der Betäubung ist die Tatsache, dass außerhalb des Bewusstseins der Hund nicht mehr unter Stress steht und damit keine Gefahr für sich selbst und uns darstellt.
Der Hund wurde Mitbewohner des Tierheims und wird zur Zeit rehabilitiert. Er ist auf dem besten Weg, in die Normalität zurückzufinden.
Mit Interesse nähert er sich schon wieder den Menschen und wedelt, wenn auch zaghaft, mit dem Schwanz.
Was auch immer er für Probleme hat, diese basieren auf Angst. Wir hoffen, dass wir ihm zeigen können, dass es eine bessere Welt gibt.
Ihr/Euer Pfotenhilfe-Ungarn-Team