5 Tage Ungarn – mittendrin!
Als das Datum stand und alles organisatorische (Tiersitterin für Zuhause, Hotelreservierung durch Gabor…) geregelt war, fingen wir an im Bekanntenkreis, auf der Arbeit und bei Tierärzten in der Nähe nach Spenden zu fragen. Zum Glück war der Spendenaufruf erfolgreich und wir konnten mit einem „etwas“ überladenen Auto am Sonntagnachmittag die Reise starten.
Am Montagmorgen um halb 6 (nach 15 Stunden Fahrt) kamen wir müde aber mit viel Motivation und Vorfreude in Kecskemèt an. Nach einem Frühstück fuhren wir direkt zum Tierheim, wo wir von Gabor erwartet wurden. Nach kurzem Hallo wurden wir direkt für die ersten Arbeiten eingeteilt.
Dwina durfte einer Tierheimmitarbeiterin (Fruzsi) bei Reinigungsarbeiten in der Krankenstation und bei den Welpen helfen. Anschließend konnte sie mit Viràg zusammen noch die ängstlichen Hunde aus der Hand füttern um Sie so an die Menschen zu gewöhnen.
In dieser Zeit hatte Florian eine Besprechung und Begehung mit Gabor welche Arbeiten am sinnvollsten und in einer Woche zu schaffen wären. Sie entschieden sich dafür, einen Außenzwinger Ausbruchsicher zu machen, da dort der kleine Hund Jojo in „Einzelhaft“ saß (er kann einfach zu gut klettern) und wieder in seine Gruppe integriert werden sollte.
Ein zweites Projekt sollte sein, dass in der Krankenstation zwei der gefliesten Boxen ebenfalls komplett durch Gitter geschlossen werden sollten. Am selben Tag arbeiteten wir beide noch bis zum Feierabend an den Winkeln für das Außengehege.
Dienstagmorgen starteten wir damit mit Viràg im Eisenhandel das nötige Material zu besorgen. Zurück im Tierheim machten wir uns an die Arbeit die Winkel fertig zu stellen und am Gehege anzuschweißen.
Mittwoch haben wir die Gittermatten zugeschnitten und an den Winkeln befestigt. Dadurch dass wir im Gehege gearbeitet haben, konnten wir auch Zeit mit den Hunden dort verbringen. Die meisten dieser Hunde waren Junghunde, die durch ihre goldige Art einfach zum Streicheln verführt haben.
Besonders angetan hat es uns Diana, die etwas schüchtern ist aber nach erstem Kontakt sofort ihre Zurückhaltung verloren hat. Ein ganz toller und schöner Hund.
Das Highlight des Tages war für uns als die Arbeit beendet war und Gabor Jojo wieder zurück in das größere Gruppengehege ließ.
Donnerstag konnten wir durch Vorbereitungen vom Vortag direkt anfangen die Rahmen für die Krankenstation zu schweißen. Leider hat es den ganzen Tag geregnet, so dass am Ende des Tages alle Mitarbeiter und Hunde Ungarns schlechtestes Wetter abbekommen haben und komplett durchnässt waren.
Am Abend wurden wir von Gabor und Dori zum Essen und einer Besichtigung auf die Swiss Ranch eingeladen. Wir hatten uns schon die ganze Woche darauf gefreut, auch die Swiss Ranch mal live zu sehen.
Es war ein schöner Abend mit leckerem, typisch ungarischen Essen und schönen Gesprächen, in denen man sich näher kennenlernte und Gabor viel über die Arbeit mit der PHU erzählte.
Freitag, leider schon Tag der Abreise. Nach dem Auschecken aus dem Hotel fuhren wir am Morgen wieder in das Tierheim um unsere Arbeiten an dem zweiten Projekt zu beenden.
Ein schöner Augenblick war für uns, als Gabor eine Begehung des gesamten Tierheimes gemacht hat. Es war unglaublich zu sehen wie viele Hunde dort tatsächlich untergebracht sind und was die 6 Mitarbeiter dort täglich leisten müssen.
Wir waren beide sehr berührt von den vielen Schicksalen, besonders von denen die mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr ganzes restliches Leben im Tierheim verbringen werden, da sie durch Rasse und/oder Artgenossenprobleme nicht vermittelbar sind.
Unser Fazit: Unsere Zweifel über den Verbleib unserer Spenden sind mehr als ausgeräumt, da uns jetzt klar ist: jeder gespendete Euro wird zu 100% für das Wohl der Tiere ausgegeben.
Wir haben gesehen, dass Gabor den Tierschutz jeden Tag aufs Neue lebt und immer nur das Bestmöglichste für die Tiere im Auge hat. Er hat ein tolles Team um sich herum aufgebaut, welches täglich sein Möglichstes gibt. Am frustrierensten für uns war, dass man mit „wenig“ Geld so viel erreichen könnte (durch Umbauarbeiten, größere Gehege…) um den Hunden ein etwas stressfreieres und erträglicheres Leben zu schaffen. Wir möchten uns besonders für die tolle Zusammenarbeit und die super Zeit mit vielen Eindrücken bei Gabor bedanken. Wir kommen wieder!!
Dwina und Florian
Hugo ist zurückgekehrt!
Liebe Tierfreunde,
vor ca. fünf Monaten ist ein besonders ängstlicher und dünner Hund zu uns gekommen, der den Namen Hugo erhalten hat. Es stellte für ihn eine ganz große Herausforderung dar, sowohl mit seinen Artgenossen, als auch mit uns Freundschaft zu knüpfen. Da er von sehr schlechter körperlicher Verfassung war, mussten wir ihn getrennt von den anderen Hunden füttern.
Eines Tages kamen gute Menschen und verliebten sich auf den ersten Blick in Hugo. Er wurde adoptiert und kam in sein neues Zuhause, wo schon ein anderer Hund auf ihn wartete. Für Hugo war es ganz schwer, sich seiner neuen Umgebung anzupassen und sich mit seinem Artgenossen anzufreunden. Eine Integration war nur schwer möglich.
Die Wochen vergingen, Hugo nahm an Gewicht zu und ging mit seinen neuen Besitzern eine enge Verbindung ein. Hugo war ein glücklicher Hund. Er lernte an der Leine zu gehen, fand seinen Platz in der Familie und wusste wenn er alles richtig macht, wird er belohnt. Aber an einem Tag wurde die schöne Hundewelt zerstört.
Die Familie trennte sich und man versuchte, eine Wohnung zu finden, in der beide Hunde ein Zuhause finden würden. Es stellte u.a. ein Problem dar, dass Hugo mit dem anderen Familienhund nicht klar kam. Da die neue Wohnung zu klein war und man ständig Angst hatte, dass die Hunde aneinander geraten, entschloss sich der Besitzer, Hugo wieder ins Tierheim zu bringen.
Am 14. Februar dann war der Tag des tränenreichen Abschieds gekommen und der traurige Besitzer brachte Hugo zurück.
Die Angst stand Hugo schon ins Gesicht geschrieben, er vertraute aber auf seinen Besitzer und lief ganz dicht neben ihm ins Tierheim.
Von uns wollte Hugo nichts wissen und auch die Leckerchen, die ihm angeboten wurden, nahm er nicht an, obwohl sein zweiter Vorname Vielfraß ist.
Gemeinsam gingen wir zum Zwinger, die Tür schloss sich hinter Hugo und er wusste, dass er wieder alleingelassen wurde.
Jetzt fängt erneut das Integrationsprogramm für Hugo an.
Wir hoffen, dass Hugo bald liebevolle Hände findet, die ihm ein schönes Zuhause geben, welches er nie wieder verlassen muss.
Wir suchen daher dringend ein neues Zuhause für Hugo.
Ihr/euer Pfotenhilfe Ungarn Team