Dream-Team auf Tour!
Bereits in einem früheren Bericht hatten wir Sie darüber informiert, dass wir einigen Hunden eine Freude bereiteten, indem wir mit ihnen spazieren gingen. Dieses Glück war auch Batman und Pam beschert.
Dieses Duo harmoniert sehr schön zusammen, doch Batman ist und bleibt unser Sorgenkind, solange er kein Zuhause findet. Wir wollten dem unsicheren Rüden ein wenig Zuversicht schenken und nahmen ihn mit seiner Freundin mit vor die Ranch.
Man kann schon davon sprechen, dass die beiden ein kleines Dream-Team sind. Pam ist eine sehr souveräne und selbstbewusste Hündin und Batman ließ sich davon sogar ein wenig anstecken. An der Leine waren sie mehr als vorbildlich.
Sie wuselten entspannt herum, schnupperten an für sie interessante Stellen und genossen das schöne Wetter – alles ohne Ziehen und Zerren an der Leine. Man merkte ihnen richtig an, wie ihnen ein Stein von der Brust fiel, als wir die Ranch hinter uns ließen. Sie entspannten sich.
Pam und Batman waren beispielhaft während des Spaziergangs. Immer wieder schauten sie zurück zu uns und achteten darauf, wo wir waren und was wir vorhatten. Ein minimaler Ruck an der Leine reichte aus, die beiden zum Stillstand zu bewegen. Und wenn wir sie riefen, kamen sie sogleich angetrottet und holten sich ihre Streicheleinheiten ab.
Auch der zurückhaltende Batman begriff, dass wir ihm nur Gutes wollten. Die erste Unsicherheit war überbrückt und er begann die Zuneigung ebenso zu genießen. Tatsächlich bauten wir soweit ein Vertrauen zu ihm auf, dass er auch selbstständig zurückkehrte, um sich die Liebe abzuholen, die er so sehr brauchte.
Das Gefühl, dass ein Hund Ihnen vertraut, ist unbeschreiblich schön. Besonders bei Hunden, die sich lieber im Hintergrund aufhalten und die viel Arbeit und Mühe kosten, bis sie wieder selbstsicher und lebensfroh ihren Alltag gestalten können, geht einem das Herz auf, wenn man diese Regung mitbekommt.
Der langsame Gang in die eigene Richtung, der geneigte Kopf, der vorsichtig Hand oder Schulter berührt, der fragende Blick. Und natürlich wurde er gestreichelt und geliebt und hat die Bestätigung bekommen, dass alles gut war, dass er alles richtig gemacht hatte und er es immer und immer wieder haben durfte!
Wir bitten Sie, wenn Sie Interesse an Pam oder Batman haben oder jemanden kennen, der sich schon länger Hunde wünscht (und im Falle von Batman Erfahrung mit Malinois‘ hat), bitte machen Sie ihn auf die beiden aufmerksam. Denn die Ranch ist keine Endstation, sondern nur eine Zwischenlösung!
Ihr Pfotenhilfe-Ungarn Team & Tierschutz-Zentrum
Copyright: Rebecca für Pfotenhilfe
Sagt der Kette ade!
In Ungarn zu sein bedeutet immer, auf alles gefasst zu sein, so gut es eben geht. Wir erleben schöne Augenblicke, aber auch traurige. Momente, die uns begeistern und die uns erschüttern, weil wir es einfach nicht begreifen können – und wollen. Dieses Mal allerdings konnten wir unser Glück kaum fassen.
Seit Jahren wird in Csongrad ein Kettenhund gehalten. Zuerst war es Farkas, den wir mit sehr viel Mühe und Überredenskunst endlich von der Kette bekommen haben. Er hat nun sein eigenes Gehege mit Hundehütte.
Leider dauerte es nicht lange und es wurde für eine Alternative gesorgt. Statt Farkas, so stellten wir im März fest, fristete Brigitta ein Leben an der Kette. Von Abschreckung war allerdings keine Spur.
Die Hündin war sehr liebesbedürftig und aufgedreht, als sie uns im März bereits gesehen hatte. Und auch jetzt freute sie sich, uns wiederzusehen. Sie ließ sich streicheln und wenn wir nicht aufpassten, wollte sie sogar toben. Daran merkte man, wie unausgelastet die Kleine tatsächlich war und wie schnell sie von der Kette musste – und zwar dringend!
Im Rahmen der Sandboden-Aktion waren wir also wieder hier und konnten die Arbeit der freiwilligen Helfer dokumentieren. Doch damit war unsere Arbeit nicht getan. Brigitta ging uns nicht aus dem Kopf und irgendwann hielten wir es einfach nicht mehr aus. Die Entscheidung war gefallen, die Hündin musste heute noch von der Kette.
Nun mussten wir das nur noch dem Tierheim-Besitzer verdeutlichen. Das war die eigentliche Herausforderung, aber der Wille unserer Truppe war so eisern, dass wir uns ein Nein nicht gefallen lassen wollten.
Die Zustände von Csongrad würden die Sandboden nicht wesentlich verbessern – viele Hunde ohne Dach über dem Kopf fanden nur wenig schattige Plätzchen, um sich vor der Sonne zu schützen, die erbarmungslos an diesem Tag auf uns brannte. Und der richtige Sommer war in Ungarn noch gar nicht eingekehrt. Brigitta vorne hatte zwar eine Hütte, aber ob die Länge der Kette sie überhaupt hineingehen ließ, war fraglich.
Als die Böden zum größten Teil gelegt waren, wurde es ernst. Neben unserem spontanen Entschluss hatten wir nämlich auch geplant, Betty, Csillag und Zsemle mitzunehmen. Gabor und Anke nahmen sich den Heimleiter zur Brust und suchten das Gespräch.
Kurze Zeit darauf kam auch einer der Aktivisten, mit denen wir uns sehr gut verstehen, dazu – und wir konnten im Nachhinein sehr froh sein, dass er dem Gespräch beigewohnt hatte. Es wurde lauter, das Gestikulieren ausufernder. Und plötzlich … atmeten alle erleichtert auf. Noch aufgewühlt mussten wir es erst verdauen, aber schon schnell war das freudige Grinsen in unseren Gesichtern.
Nicht nur, dass wir die drei Hunde mitnahmen, nein, wir hatten es tatsächlich auch geschafft, Brigitta von der Kette nehmen zu dürfen. Und das Beste: wir sorgten dafür, dass niemals mehr ein Hund an die Kette konnte.
Die drei Hunde wurden in den Transporter gebracht. Das machte Platz, Brigitta einen schattigen Innenplatz zu bieten. Und sehr schnell merkte man ihr an, wie froh sie darüber war, fortan unter einem Dach hausen zu dürfen.
Und dann? Ja, und dann kam Gabor mit der Säge. Das Eisenrohr, das aus dem Boden ragte, war das Übel, das entfernt werden musste. Und zwar sofort. Es wurde gar nicht lange darüber nachgedacht, sondern das Sägeblatt direkt angesetzt und losgelegt. Weg damit. Weg damit für immer!
Im Geheimen sei gesagt, dass die Säge vielleicht nicht das richtige Werkzeug war und wir auf die Flex umgestiegen sind … aber letztlich war es nur noch ein Knacken und das Rohr knickte um. Es war vorbei.
Der Schrecken war vorüber und nun konnte kein Hund mehr an die Kette gelegt werden. Es brauchte einen Moment und wir sahen uns mit gemischten Gefühlen an – doch in allen brannte die Freude und die Erleichterung. Wir hatten es geschafft!
Ihr Pfotenhilfe-Ungarn Team & Tierschutz-Zentrum
Copyright: Rebecca für Pfotenhilfe
Bones, wir gehen spazieren!
Das Wetter in Ungarn war größtenteils einfach nur fantastisch. Aus diesem Grund haben wir es uns nicht nehmen lassen, soweit es uns möglich war, einigen Hunden auch etwas Gutes zu tun – einen Spaziergang. Es war die Qual der Wahl und leider hatten wir nicht die Zeit, allen diesen Auslauf anzubieten. Nach vielem Überlegen fiel unsere Wahl schließlich auf Bones.
Bones ist ein Rottweiler-Mischling, circa 45cm Schulterhöhe und in seinem Gehege ein wahres Energiebündel, auch wenn er nicht mehr der Jüngste mit seinen 12 Jahren ist.
Da er viel Trubel um sich herum nicht mag, holten wir ihn zügig heraus und verließen mit ihm die Ranch.
Alle Hunde sind jedes Mal in heller Aufruhr, wenn wir Hunde von A nach B bringen. Mit ruhiger, aber bestimmter Hand erleichterten wir Bones den Durchgang und waren schon kurz darauf draußen.
Ich kann Ihnen versichern, dass Bones ein wundervoller Hund ist. Rottweiler und andere Hunderassen werden gerne einmal kritisch beäugt und allzu schnell wird mit dem Finger auf sie gezeigt – das Hauptproblem ist in der Regel aber nicht der Hund, sondern die Hand am Ende der Leine.
Der Rüde machte sich hervorragend während des Spaziergangs. Es gab kein Ziehen an der Leine und man merkte ihm die Freude richtig an. Trotzdem blieb er ruhig, schnupperte einmal hier, einmal dort und genoss das schöne Wetter. Wir trotteten gemütlich den Pfad hoch und drehten eine ausreichende Runde.
Spaziergänge, so haben wir uns von Gabor erklären lassen, müssen mindestens 30 Minuten, wenn nicht sogar länger gehen. Natürlich sollte man das Wetter dabei einkalkulieren und in brennender Hitze eher an das Wohl des Hundes (und an das eigene) denken.
Nicht jeder Hund weiß, wann er aufhören sollte! Trotzdem sei gesagt, dass 30 Minuten eine wichtige Richtlinie sind, denn: der Körper des Hundes schüttet Adrenalin aus, wenn er spazieren geht. Eine Vorfreude wird geweckt und der Punkt, an dem der Hund langsam Ruhe findet und eine gewisse Erschöpfung zeigt, findet erst nach circa 30-45 Minuten statt.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit Ihrem Liebling spazieren – dieser dreht womöglich richtig auf, weil er sich wirklich freut, mit Ihnen etwas zu unternehmen. Stattdessen gibt es eine kleine Pinkelpause um die Ecke und dann aber schnell zurück nach Hause.
Die Konsequenz? Ein aufgedrehter Hund kann keinen Schalter umlegen, um wieder brav im Körbchen zu liegen. Das können Sie ja auch nicht. Den Rest können Sie sich also ausmalen – Sie kennen Ihren Hund am besten.
Den gesamten Spaziergang über verhielt sich Bones vorbildlich. Das Energiebündel aus dem Gehege zeigte sich äußerst freundlich, liebenswert und sehr menschenbezogen. Wie bereits gesagt, zog er nicht an der Leine und wandte immer einmal wieder den Kopf zu uns, um zu überprüfen, ob wir noch da wären und ob wir andere Pläne hätten.
Streicheleinheiten holte er sich gerne ab und das Leckerli wurde natürlich auch nicht verschmäht. Am Ende kehrte der Rottweiler-Rüde erschöpft, aber sichtlich zufrieden in sein Gehege zurück.
Nur eines, das versetzte uns einen Stich in die Brust: Bones durfte nicht in ein großes, liebevoll eingerichtetes Körbchen, das am Fuße einer Couch platziert war. Keine Hand würde nun zu ihm abwandern, ihm den Kopf tätscheln, und keine Stimme würde ihm sagen: „Guter Junge“. Wir brachten ihn wieder zurück in sein Gehege und ließen die Seifenblase einer heilen Welt platzen.
Aus diesem Grund hier eine Bitte an Sie: Wenn Sie selbst an einem Hund interessiert sind oder jemanden kennen, der Bones ein wundervolles Zuhause bieten könnte, melden Sie sich bitte bei uns! Die Ranch ist keine Endstation, sondern nur eine angenehmere Zwischenlösung.
Ihr Pfotenhilfe-Ungarn Team & Tierschutz-Zentrum
Copyright: Rebecca für Pfotenhilfe
Was ich nicht sehe, ist nicht da …
Mai 2017
Ganz nach dem Kindermund gedacht, haben wir eine Idee verfolgt und sind sehr froh darüber, dass sie nun endlich Wirklichkeit geworden ist. Während unseres Aufenthalts in Ungarn im Mai haben wir damit begonnen, die Hecken zu pflanzen.
Warum? Uns ist es wichtig, dass auch die vielen Hunde, die einen temporären Unterschlupf bei uns haben, Ruhe finden. Sie können sich sicherlich gut vorstellen, wie laut es werden kann, wenn die Hunde von ihren Gehegen in die Ausläufe wechseln.
Es herrscht jedes Mal große Aufregung auf der Ranch und das möchten wir zukünftig verhindern. Die Hunde sollen sich entspannen und nicht jedes Mal aufgeschreckt werden, wenn etwas auf dem Gelände passiert.
Natürlich haben wir uns den heißesten Tag der Woche ausgesucht. Wie sollte es auch anders sein? Und bevor wir wild die Pflanzen eingruben, war es natürlich wichtig, die einzelnen Schritte der Bepflanzung zu beherrschen.
Einfach rein in den Boden und Erde darüber – nein, so einfach ist das nicht, wie wir ganz schnell feststellen mussten. Mithilfe von Tutorial-Videos lernten wir also, was wir nach und nach zu tun hatten.
Zuerst einmal brauchten wir Löcher. Das dafür vorgesehene Hilfsmittel – liebevoll auch „Terminator“ genannt – leistete beste Arbeit. Schwuppdiwupp waren die Löcher gesetzt und es konnte weitergehen. Ein spezielles Düngemittel wurde ins Wasser gemengt und hineingegossen. Darin wurden die Setzlinge gepackt und Erde hinzugegeben.
Jetzt könnte man meinen, dass die Arbeit hiermit getan war, aber weit gefehlt. Zu dieser Zeit stand die Sonne schon so günstig, dass wir froh waren, mehrere Flaschen Wasser in der Nähe zu haben.
Wir gönnten uns eine kleine Pause und fuhren damit fort, einen perforierten Schlauch durch die Hecken zu führen. Das war tatsächlich der einfachste Schritt. Anschließend kam die Plane. Wichtig hierbei waren die Einschnitte, denn die Plane musste über die Pflanzen gestülpt werden. Übrigens sei Ihnen ganz im Vertrauen gesagt, wie schadenfroh Hunde sein können.
Wir hatten genügend Zuschauer im Schatten sitzen, die sich ganz bestimmt darüber lustig gemacht haben, wie dumm die Zweibeiner doch sind, in der Hitze zu arbeiten … Ja, wenn die nur wüssten!
Als die Plane endlich gesetzt war, galt es noch eines zu tun: Erde über die Ränder, damit die Plane festsitzt. Abgetragene Erde von der Baustelle des zweiten, großen Geheges war uns da eine große Hilfe.
Stück für Stück arbeiteten wir uns voran, drückten die Erde mit den Schuhen fest und konnten letztlich erschöpft, aber zufrieden aufstehen. Die erste Hecke war geschafft. Ein Blick über die Ranch ließ uns zwar das Lächeln gequält verziehen, aber wir waren immer noch guter Dinge, das können wir Ihnen versichern!
Die noch fehlenden Hecken mussten wir am nächsten Tag machen. Damit können Sie sich auch ein Bild machen, wie lange und anstrengend es war. Und natürlich hatte sich die Sonne vorzüglich an uns ausgetobt und einigen von uns einen schönen Sonnenbrand beschert. Vielen Dank!
Trotzdem ist zu sagen, dass sich die Arbeit mehr als gelohnt hat und wir voller Erwartung den Wuchs der Pflanzen im Auge behalten. Drücken Sie uns die Daumen, dass alles gelingt und wir bald schon eine schöne große und grüne Hecke haben.
Ihr Pfotenhilfe-Ungarn Team &
TeamTierschutz-Zentrum
Copyright: Rebecca für Pfotenhilfe